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So sieht Wiens neuer Coronavirus-Impfplan aus

Während in Wien die ersten Lehrer und Kindergartenpädagogen geimpft werden, wurde der neue Coronavirus-Impfplan vorgestellt.
Während in Wien die ersten Lehrer und Kindergartenpädagogen geimpft werden, wurde der neue Coronavirus-Impfplan vorgestellt. ©APA
Am Mittwoch hat die Stadt Wien den weiteren Fahrplan für die Coronavirus-Impfungen bekannt gegeben. Wegen unbekannten Liefermengen und Lieferproblemen der Hersteller muss der Impfplan laufend angepasst werden. Im März werde die Impfleistung einen Höchststand erreichen, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Michael Binder, der ärztliche Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes, in einer Pressekonferenz.

Deutlich mehr Wienerinnen und Wiener als bisher können bis Ende März gegen das Coronavirus geimpft werden weil es mehr Impfstoff - insbesondere von AstraZeneca - gibt. "Ende März werden wir insgesamt 280.000 Erstimpfungen durchgeführt haben und werden insgesamt mehr als 109.000 Zweitimpfungen durchgeführt haben." Vorausgesetzt, die vom Bund angekündigten Liefermengen halten.

Diese Berufs- und Personengruppen erhalten im März ihre Coronavirus-Impfung

Weitere Berufs- und Personengruppen können sich damit in diesem Monat den Erststich setzen lassen. Laut aktuellem Planungsstand zählen dazu neben dem Personal von Schulen, Horten und Kindergärten - wo am Mittwoch mit dem Impfen begonnen wurde, die Feuerwehr, die Polizei, Personen der Risikogruppe, Personal in hochexponierten Bereichen von Unternehmen (beispielsweise im Handel oder in technischen Betrieben), Sozialeinrichtungen, Apotheken, nicht-medizinische Gesundheitsberufe, Risikopatientinnen und -patienten in Krankenhäusern, Kontaktpersonen von Schwangeren oder Menschen über 75 Jahre.

Hacker kündigte heute außerdem an, dass für jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Hochschulen, die sich aufgrund eines Missverständnisses im Zuge der aktuellen Corona-Impfaktion für Lehrer, Hort- und Kindergartenpädagogen angemeldet haben, nun doch geimpft werden. Betroffen sind davon rund 4.000 Personen. Diese können ihren Termin doch wahrnehmen.

Weiters sind jene Vorbereitungsarbeiten im Gang, so dass nach Ostern auch die ersten Impfungen starten können, die im niedergelassenen Bereich durchgeführt werden. Dabei wird es für die Ärzte zwei Möglichkeiten geben, ihre Patientinnen und Patienten zu versorgen. Neben der eigenen Ordination können auch Zeitfenster in Schnupfenboxen, die zu Impfboxen umgewandelt werden, reserviert werden, wo dann geimpft wird.

Altenheime: Zufriedenheit über Rückgang bei Infektionen und Todesfällen

Gute Nachrichten gab es heute auch zur Impfwirkung in den Alten- und Pflegewohnheimen. Hier steht die Vollimmunisierung vor dem Abschluss. Im Laufe der dritten März-Woche sollen auch alle Zweitstiche gesetzt sein. Insgesamt sind die Fallzahlen in den Senioreneinrichtungen um 87 Prozent gesunken. "Den Effekt den wir sehen, ist in Wirklichkeit großartig, genau genommen besser als wir es vermutet haben", so Hacker.

Wie es dann im April weitergeht ist noch nicht fix, aber es wird deutlich mehr Impfstoff von Pfizer/Biontech und Moderna geben, hieß es heute. Hacker pochte heute einmal mehr: "Wir brauchen Impfstoff, der international besorgt werden muss - nach meinem Geschmack in wesentlich größerer Menge als das im Moment der Fall ist."

Wiens Stadtrat Hacker übt Kritik an Bundeskanzler Kurz

Einmal mehr übte Hacker Kritik an der Aufforderung von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), die Bundesländer mögen mehr Tempo beim Impfen machen. "Braucht kein Mensch, hilft uns keinen Meter weiter. Das einzige was mich interessiert, wie viel mehr Impfstoff liefert der Bund." Im Zuge dessen würde er auch die von Kurz ins Spiel gebrachte Beschaffung des russischen Impfstoffes Sputnik V begrüßen. "Dabei gilt das Gleiche wie für alle andere Impfstoffe: Er muss durch die Zulassungsbehörde und qualitätsgeprüft sein. Was man von Sputnik hört, ist, dass er auch ein hervorragender Impfstoff ist. Also: Flott! Hoppa di Hü!"

Der Idee der Bundesregierung, eine Impfstoffproduktion in Österreich auf die Beine zu stellen, kann er in der aktuellen Situation wenig abgewinnen, da die Errichtung einer Produktionsstätte "auf der grünen Wiese" Jahre in Anspruch nehmen könnte. Wohl aber mache es Sinn, zu schauen, regional, damit ist Österreich und Umgebung gemeint, unabhängiger werden "von einigen wenigen internationalen Produktionsstandorten".

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(APA/Red.)

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