Ich hatte eine schattige Wohnung und war damit nicht zufrieden. Als ich eines Tages beim Wandern in der Sonne auf Wanderkollegen traf und ihnen erzählte, dass ich auf der Suche nach einem alten Häuschen sein gaben sie mir den Tipp”, erzählt die Bewohnerin die Vorgeschichte. Vielen Interessenten war das Haus zu alt oder sie fürchteten sich vor dem Schnee. Ich machte einen Termin mit dem Pfarrer aus und habe das Haus bekommen”, erzählt Moosbrugger weiter. Das nach Süden ausgerichtete Haus steht auf einer Anhöhe und ist über einen kurzen, aber steilen Serpentinenweg erreichbar. Die Nachbarschaft ist mit zwei Häusern überschaubar. Kurz nach den Häusern beginnt der Wald, ein Wanderweg führt vorbei.
Haus aus dem Jahr 1762
Das Montafonerhaus wird aufgrund der über der Eingangstüre angebrachten Tafel Mesmeta 1762″ auf über 200 Jahre geschätzt. Die Hausfassade sowie die Böden, Wände und Decken im Hausinneren sind aus Fichtenholz. Vor dem Einzug wurden Küche, Gang und Dach renoviert. Neben der Küche befinden sich der Eingangsbereich, die Stube und der ehemalige Gada (heute das Arbeits- und Fernsehzimmer) im unteren Geschoss. In die alte Waschküche wurde ein zeitgemäßes Bad eingebaut.
Die neue Bewohnerin des Mesmer-Hauses brachte nicht nur passende Möbel mit, sie besserte im Innenbereich einiges aus. So befreite sie die alten Wände und Decken in der Stube und im Gada vom dunkelbraunen Täfer. Die dunkelbraunen Türen wurden abgehängt. Alles wurde mit Ablaugen in die alte Form gebracht und das alte Holz wieder sichtbar gemacht. Den Kachelofen und den eingebauten Schrank in der Stube befreite sie von ihrer grünen Farbschicht. Dass die Kästen nicht mehr im rechten Winkel stehen und die Fußböden uneben sind, stört die findige Krankenschwester nicht. Das gehört so, das ist alt.”
Sechs Kubikmeter Holz im Winter
Der Kachelofen und der Holzofen in der Küche werden zum Heizen verwendet. Ich heize morgens ein. Die Wärme hält den ganzen Tag über an. Da das Haus an der Sonnenseite steht, ist es auch kein Problem, einen Tag nicht zu heizen. Ich verbrauche ungefähr sechs Kubikmeter Holz pro Winter”, so Moosbrugger.
Das Schlafzimmer im oberen Stock hat neue Wände bekommen, da sie neu isoliert werden mussten. Die Decke wurde von Ingrid Moosbrugger abgehängt. So wurde die Struktur des alten Holzes wie im unteren Stock wieder sichtbar gemacht. Neue Fenster wurden ebenfalls im oberen Stock eingesetzt. Neben den alten Möbeln brachte die sportliche Bewohnerin auch viele Erinnerungen in das Haus mit: Das Schaukelpferd in der Stube wurde vom Vater gefertigt. Die kleinen Wanderschuhe aus Leder auf dem eingebauten Kasten in der Stube sind ihre ersten. Das Häkeldeckchen auf dem TVTisch stammt von Ingrid Moosbruggers Mutter.