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Ausreisetests in Tirol starten

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Am Arlberg, zwischen Vorarlberg und Tirol, wird die Ein- und Ausreise seit Mitternacht streng kontrolliert.

In Tirol sind am heutigen Freitag wegen der Ausbreitung der südafrikanischen Coronavirus-Variante die Ausreisetests gestartet. Wer von Tirol nach Vorarlberg einreisen will, muss einen negativen Corona-Test mitführen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Neben einigen örtlichen Ausnahmen wie Osttirol gilt diese Vorgabe nicht für den Durchreise- und Güterverkehr. Auch Kinder bis zehn Jahren müssen sich nicht testen lassen.

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Seit Mitternacht wird am Arlberg streng kontrolliert, berichtet ORF-Reporterin Bettina Prendergast am Freitagmorgen von einem Lokalaugenschein in Pettneu am Arlberg. Für Personen die keinen negativen Test mitführen ist in Pettneu ein mobiler Testbus stationiert.

Wer bei der geplanten Einreise nach Vorarlberg vor dem Arlberg zurückgewiesen wird, fährt nach Pettneu, lässt einen Abstrich machen und wartet das Ergebnis ab. Ist es negativ, darf man Tirol verlassen. Ist es positiv, wird direkt vor Ort ein PCR-Test gemacht. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen die Getesteten im Land in Quarantäne bleiben.

Noch keine Staus

Der Start Freitagfrüh verlief "problemlos", sagte ein Polizeisprecher der APA. Nur "einige wenige" hätten keinen negativen Test vorweisen können. Auch größere Status blieben laut Verkehrsabteilung der Exekutive aus.

Kontrollen auch in Zügen

Rund 1000 Polizisten und 300 Soldaten sind in Tirol im Einsatz. Sowohl stationäre als auch mobile Kontrollen sind geplant. An den Grenzen zu Vorarlberg und Salzburg werden 100 Mitglieder der Militärpolizei stationiert. Das Bundesheer hilft der Polizei auch bei den Zugkontrollen. Hier soll an neuralgischen Bahnhöfen überprüft werden. Laut ÖBB sind auch Kontrollen der Behörden in Zügen möglich.

Deutschland stuft Tirol als Mutationsgebiet ein

Nach der Ausbreitung des mutierten Coronavirus in Tirol hat die deutsche Regierung das Bundesland als Mutationsgebiet eingestuft. Das teilte der Sprecher des deutschen Innenministeriums mehreren deutschen Medien am Donnerstagabend mit. Nach Angaben der "Bild"-Zeitung haben Experten aus dem Innen-, Außen- und Gesundheitsministerium Grenzkontrollen und Einreiseverbote zu Tirol und Tschechien beschlossen. Sie sollen am Sonntag starten.

Tirol, aber auch Tschechien, werden als sogenannte Virusmutationsgebiete eingestuft. Innenminister Horst Seehofer habe entschieden, ab Sonntag neben den seit der Flüchtlingskrise bestehenden Binnengrenzkontrollen zu Österreich auch an den Grenzen zum Nachbarland Tschechien vorübergehende Grenzkontrollen einzuführen, hieß es in der der APA vorliegenden Mitteilung an Journalisten.

Die Wiedereinführung von Binnengrenzkontrollen sei erforderlich, um den Viruseintrag nach Deutschland möglichst zu unterbinden.

Alles redet über Tirol

Die heftigen Diskussionen zwischen Land und Bund rund um die Maßnahmen zur Bekämpfung der Südafrika-Virus-Variante sind fast eskaliert. Der Streit ist auf politischer Ebene zumindest vorläufig mit einem Kompromiss beendet worden.

Wie Corona den Föderalismus fordert:

Wie sehr schadet der Föderalismus bei der Pandemiebekämpfung? Oder wäre ohne die Organisation der Länder Impfen und Testen in der derzeitigen Form gar nicht möglich? Darüber diskutierte in "ORF III" Roland Adrowitzer mit Karin Leitner (Tiroler Tageszeitung), Johannes Rauch (Landesrat Vorarlberg, Die Grünen), Josef Cap (ehem. SPÖ-Klubobmann), Alfred Riedl (Gemeindebund-Präsident), Moritz Moser (Journalist und Politikwissenschaftler) und Franz Fiedler (ehem. Rechnungshofpräsident).

(red)

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