So bleibt die Wohnungskatze zufrieden: Beschäftigung und Struktur entscheidend
Eine artgerechte Haltung beginne mit der Einrichtung der Wohnung, so Tierärztin Tanja Warter. Katzen leben laut ihr in verschiedenen Dimensionen – also nicht nur am Boden. Sie sucht sich gerne Plätze auf der Heizung, dem Kleiderschrank oder anderen erhöhten Orten.
Mehrdimensional denken aus Katzensicht
Wichtig sei, dass die Katze selbst wählen könne, wo sie sich aufhält. Ein Kratzbaum mit freiem Zugang gehöre ebenso zur Grundausstattung wie ein gut geplantes "Toilettenmanagement". Die Faustregel laute: "Ein Klo mehr als Katzen im Haus." Diese sollten nicht direkt nebeneinanderstehen, und auch Futter- und Wassernäpfe sollten getrennt aufgestellt werden – möglichst an unterschiedlichen Orten in der Wohnung. So entstehe ein abwechslungsreicher Lebensraum.
Video: Hauskatze artgerecht beschäftigen
Spiel und Rituale geben Sicherheit
Ein häufiger Fehler sei, dass Halter ihre Katze als eher passives Haustier sehen. "Wenn man sie fragt. Was machst du denn mit deiner Katze? Dann schauen sie mich an und sagen, was soll ich machen? Ich hab sie halt", berichtet Warter. Dabei sei aktive Beschäftigung wichtig – etwa in Form von festen Spieleinheiten.
"Je genauer und routinierter dieser Tagesplan für die Katze strukturiert ist, desto wohler fühlt sie sich", erklärt sie. Rituale wie tägliches Spielen mit der Federangel oder eine feste Zeit für gemeinsames Kuscheln stärken die Beziehung und fördern das Wohlbefinden der Tiere. Ein strukturierter Alltag sei deshalb genauso entscheidend wie eine gut eingerichtete Umgebung. Die Wohnung für die Katze einzurichten und als Mensch für sie da zu sein und Tagesabläufe einzuführen, das seien zwei wichtige Kernpunkte.
(VOL.AT)