Skispringen: Schuster-Kritik am Tournee-Millionen-Jackpot

“Wenn sich die besten zehn Springer zusammentun und das Geld aufteilen, hätte jeder 80.000 Euro. Das heißt, sie würden immer noch zehnmal so viel verdienen wie bei einem Weltcup. Es wäre besser, das Gesamtlevel beim Preisgeld anzuheben”, plädierte Schuster für eine Umverteilung.
Vier Siege bei einer Tournee sind bisher nur dem Deutschen Sven Hannawald gelungen. Für sein Husarenstück im Winter 2001/02 kassierte er vergleichsweise bescheidene 50.000 Euro. Wie jedes Jahr bangt Hannawald um den Bestand seines einmaligen Rekordes. “Ich hoffe natürlich, dass das keiner mehr schafft”, sagte der 37-Jährige.
Der vierfache Tournee-Sieger Jens Weißflog glaubt jedenfalls nicht daran, dass Hannawald sich den Ruhm künftig teilen muss. “Wie schwer es ist, alle vier Springen zu gewinnen, sieht man ja an der Tatsache, dass es in 60 Jahren erst einem gelungen ist”, sagte der Ostdeutsche. Und die Aussicht, über Nacht zum (Franken-)Millionär zu avancieren, mache es auch nicht leichter: “Man kann die Million da unten hinlegen – wenn es nicht läuft, springt man deshalb keinen Meter weiter”, betonte Weißflog.
Der vierfache Olympiasieger Simon Ammann findet es dagegen “fantastisch, dass man die Prämie ausgelobt hat. Das schafft einen großen Anreiz für alle.” Er selbst schiele zwar nicht danach, aber “wer es schaffen sollte, der hat es auch verdient, so viel Geld zu kassieren”, meinte der Schweizer und fügte grinsend hinzu: “Gott sei Dank ist die Prämie in Schweizer Franken ausgelobt worden. Da ist sie wertstabil.”