AA

Skispringen: Schlierenzauer und Co. vor historischem Triple-Triumph

Kofler geht entspannt ins Springen in Bischofshofen.
Kofler geht entspannt ins Springen in Bischofshofen. ©EPA
Die österreichischen Skispringer wollen der ohnedies bereits tief rot-weiß-rot eingefärbten 60. Vierschanzen-Tournee beim Finale in Bischofshofen die Krone aufsetzen und den ersten Dreifachsieg seit 37 Jahren perfekt machen.
Skispringen: Live-Ticker ab 16:30 Uhr

Gregor Schlierenzauer, Andreas Kofler und Thomas Morgenstern haben zudem die Chance, zum zweiten Mal in drei Jahren alle vier Konkurrenzen für Österreich zu gewinnen.

Spitzenreiter Schlierenzauer geht mit 17 Punkten Vorsprung in den Abschlussbewerb am Dreikönigstag (16.30 Uhr). Titelverteidiger Morgenstern liegt 36,1 Punkte zurück und hat seinerseits 10,8 Zähler Guthaben auf den ersten Nicht-Österreicher, den Norweger Anders Bardal.

Bischofshofen-Quali abgebrochen – 1. Durchgang um 16.30

Die Qualifikation für den Abschlussbewerb der Vierschanzen-Tournee in Bischofshofen ist am Freitag wegen stärker werdenden Schneefalls nach 39 von 62 Springern abgebrochen worden. Am um 16.30 Uhr angesetzten ersten Wertungsdurchgang werden nun alle Athleten teilnehmen, die Top 30 qualifizieren sich für das Finale. Bereits am Donnerstag war die Qualifikation witterungsbedingt ausgefallen und auf den Wettkampftag verschoben worden.

Schlierenzauer: “Es ist noch nichts gewonnen”

Den am Bergisel um rund fünf Punkte geschrumpften Polster auf Kofler bezeichnete Schlierenzauer zwar als beruhigend, er sei sich aber bewusst, dass noch nichts entschieden ist. “Ich bin dem Sieg einen Schritt näher gekommen, aber es ist noch nichts gewonnen. Ich werde versuchen, das in Bischofshofen durchzuziehen und nicht taktieren. Man hat gesehen, wie schnell es gehen kann”, betonte der Auftakt-Doppelsieger von Oberstdorf und Garmisch und meinte damit den in Innsbruck von Gesamtrang drei auf acht abgerutschten Japaner Daiki Ito.

Schlierenzauer kommt erstmals als Führender nach Bischofshofen, bei seinen ersten beiden Teilnahmen wurde er nach Halbzeitführung jeweils im dritten Bewerb überholt. Im sechsten Anlauf soll es nach Großschanzen- und Skiflug-WM-Gold, dem Gesamtweltcupsieg nun auch mit dem Traditionstitel klappen. “Ich bin mir sicher, es wird wieder eine Bombenstimmung gehen, das werde ich aufsaugen und meinen Weg durchziehen”, bekräftigte Schlierenzauer, der 2008 beim windigen Finale abstürzte und nur 42. geworden war.

Kofler: “Ich kann befreit in das Finale gehen”

Kofler als sein erster Verfolger geht mit weniger Druck und dem Rückenwind seines ersten Sieges auf heimischem Boden in den Schlussbewerb. Zudem stärkt ihn die Gewissheit, die Tournee im Gegensatz zu Schlierenzauer bereits gewonnen zu haben. “Ich kann befreit in das Finale gehen. Ich bin vor zwei Jahren auch in der Situation wie Gregor gewesen. Der Druck war schon da und es war nicht leicht, mir hat damals aber ein fünfter Platz gereicht”, erklärte der Bergisel-Triumphator.

Er schaue aufgrund des 17-Punkte-Rückstands aber nicht auf die Gesamtwertung, beteuerte Kofler, Schlierenzauer noch abzufangen, sei schwierig. “Das Hauptaugenmerk gilt nicht der Tourneewertung. Ich bin gut drauf und es wird sicher wieder ein harter Fight. Ich freue mich darauf, wieder vor Heimpublikum zu springen”, meinte Kofler. Am wichtigsten sei es aber, dass das Team den Sieg “heimholt”, betonte Kofler.

Der Sieg und damit nach den jüngsten Triumphen von Wolfgang Loitzl, Kofler und Morgenstern erstmalig vier in Serie für eine Nation steht wohl außer Frage. Gelingt es zudem, die Tripleführung zu verteidigen, wäre der erst dritte Dreifacherfolg für ein Land in der Tournee-Historie perfekt. 1954/55 schaffte das ein finnisches Trio, 1974/75 standen die Österreicher Willi Pürstl, Edi Federer und Karl Schnabl gemeinsam am Siegespodest. ÖSV-Doppelsiege hat es auch erst zweimal gegeben, zuletzt 1985/86, als Ernst Vettori vor Franz Neuländtner gewann.

Historische Dimensionen hat die 60. Auflage für die ÖSV-Mannschaft ohnehin längst. Sieben von bisher neun möglichen Podestplätzen, ein Dreifach- und zwei Doppelsiege stellen Einmaliges bei der Traditionsveranstaltung dar. Das macht ÖSV-Cheftrainer Alexander Poitner natürlich besonders stolz. “Hut ab davor, was Schlierenzauer, Kofler und auch Morgenstern bei dieser Tournee leisten”, betonte Pointner nach dem 55. rot-weiß-roten Tagessieg bei der Tournee, dem bereits 17. in seiner seit 2004 dauernden Amtszeit.

Alle vier Tourneebewerbe gingen zuletzt 2009/10 an Rot-Weiß-Rot, als Kofler (Oberstdorf), Schlierenzauer (Garmisch, Innsbruck) und Morgenstern (Bischofshofen) erfolgreich waren. Der Gesamtsieger hieß damals Kofler, Schlierenzauer wurde Vierter.

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Wintersport
  • Skispringen: Schlierenzauer und Co. vor historischem Triple-Triumph
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen