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Skispringen: ÖSV-Team sucht in Bischofshofen versöhnlichen Abschluss

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Während an der Spitze ein Vierkampf um den Sieg tobt, geht es für Österreichs Skispringer am Montag in Bischofshofen noch um den ersten Podestplatz bei der diesjährigen Vierschanzentournee.
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Im günstigsten Fall könnte dem derzeit fünftplatzierten Stefan Kraft auch noch in der Gesamtwertung der Sprung aufs Stockerl gelingen, doch daran glaubte der Salzburger vor dem Heimspiel selbst nicht so recht.

"Die sind alle sehr stark. Um denen 20 Punkte abzunehmen, braucht es schon Glück und zwei richtig gute Sprünge", sagte Kraft nach seinem vierten Platz auf dem Bergisel mit Blick auf die vor ihm liegenden Dawid Kubacki, Marius Lindvik, Karl Geiger und Ryoyu Kobayashi. 18,8 Punkte oder 10,4 Meter müsste Kraft nach derzeitigem Stand wettmachen, um die 68. Tournee-Auflage noch unter den ersten drei zu beenden. "Vielleicht streiten sie sich so um den Sieg, dass ich noch mal drein pfuschen kann."

"Versöhnlicher Abschluss"

Österreichs Adler und deren Cheftrainer Andreas Felder harrten vor dem Schlussakt dieser Tournee noch des großen Erfolgserlebnisses. "Ich hoffe, dass wir noch einen Stockerlplatz schaffen können, das wäre ein versöhnlicher Abschluss. Wo es dann in der Gesamtwertung hingeht, werden wir dann sehen", sagte Felder.

Am Samstag waren seine Top-Springer nicht unbedingt Begünstigte des Windes. Während Kraft und vor allem Philipp Aschenwald zunächst mit den äußeren Einflüssen haderten, nützte Gregor Schlierenzauer die Gunst des Augenblicks. Als Halbzeit-Fünfter bester Österreicher, wurde der Tiroler letztlich Sechster. "Das war von gestern auf heute ein irrer Schritt. Und das zeigt, dass genau diese technischen Details in mir liegen, die besser umgesetzt gehören", sagte Schlierenzauer danach.

"Er hat sicher noch mehr drauf"

Trainer Felder sprach von guten, aber nicht optimalen Sprüngen des Rekord-Weltcupsiegers. "Er hat sicher noch mehr drauf. Aber es freut mich für ihn, dass er es vor Heimpublikum zeigen konnte." Schlierenzauer will nun in Bischofshofen den Schanzentisch ähnlich gut treffen. "Dann kann ich meine Stärke in der Luft ausspielen."

Für Flieger ist die Paul-Außerleitner-Schanze von Bischofshofen wie gemacht. Mit 23 ÖSV-Siegen gab es so viele wie auf keinem anderen Tournee-Bakken. "Die Schanze ist etwas ganz Besonderes", sagte Kraft. Michael Hayböck, der bisher letzte heimische Triumphator (2015), wird am Montag nicht um den Sieg mitspringen, weiß aber ebenfalls um die Eigenheiten. "Ich habe oft Probleme mit Anlauf und Radius. In Bischofshofen gibt es keinen Radius, da fällt ein Problemfall weg."

"Werden sehen, wie es läuft"

Lindvik, der nach Garmisch auch in Innsbruck siegte, müsste für den Tourneesieg 9,1 Punkte (fünf Meter) Rückstand und mangelnde Erfahrung auf Tournee-Leader Kubacki wettmachen. Der norwegische Jungstar ist auf der Schanze mit ihrem charakteristischen langen Anlauf noch nie gesprungen. "Wir werden sehen, wie es läuft", sagte er.

Der Bewerb soll um 17.15 Uhr starten. Die Athleten werden bei Flutlicht Weiten bis zu 145 m (Schanzenrekord) stehen. Auch am Bergisel hätte technische Unterstützung den diffusen Lichtverhältnissen einmal mehr gut getan. "Es wäre sicherlich angebracht, dass man hier einmal ein Flutlicht macht. Man könnte dann ein bisschen verzögern, wenn der Wind wechselt, was ja sehr oft da der Fall ist", meinte Felder. Derzeit bleiben den Organisatoren kaum mehr als zwei Stunden Zeit, um den oft turbulenten Bewerb durchzuführen.

(APA)

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