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Skispringen: Gold für Amman, Bronze für Schlierenzauer

Der Olympiasieger von der Normalschanze heißt Simon Ammann. Der 28-jährige Schweizer trug sich am Samstag einmal mehr in die Geschichtsbücher der Olympischen Spiele ein und ist erst der dritte Skispringer, der ein drittes Mal Olympia-Gold gewonnen hat.
Bronze für Schlierenzauer
Bilder der Konkurrenz
Steckbrief Schlierenzauer
Porträt des Tirolers

Ammann siegte mit Weiten von 105 und 108 Metern souverän und sieben Punkte vor dem Polen Adam Malysz. Gregor Schlierenzauer rettete mit Bronze die Ehre der Österreicher, auf Silber fehlten dem Olympia-Debütanten nur 1,5 Zähler.

Schlierenzauer war nach dem ersten Durchgang nur auf Platz sieben gelegen. Es sah schon so aus, als hätte der als einer der Topfavoriten gehandelte Star, seine Chancen schon vergeben. Doch der Weltcup-Gesamtzweite besann sich nach 101,5 Metern seiner Stärken und segelte im Finale auf 106,5 m hinunter. Damit machte er im Finish vier Plätze gut und hätte beinahe auch noch Silber geholt, das ihm Routinier Malysz aber wegschnappte.

“Ich kann meine Gefühle gar nicht beschreiben, da werden Träume wahr – hoffentlich werden es noch mehr im Laufe dieser Spiele”, lautete der erste Kommentar von Schlierenzauer. Triumphator Ammann fand auch kaum Worte. “Meine dritte Olympia-Goldmedaille, das ist verrückt”, stammelte der Schweizer, der bei den Winterspielen in Salt Lake City 2002 zweimal Gold geholt hatte.

Leer ausgegangen ist Doppel-Olympiasieger Thomas Morgenstern, der nach sehr guten Trainingsleistungen eigentlich als aussichtsreichster Medaillenkandidat der ÖSV-Adler gegolten hatte. Nach dem vierten Zwischenrang setzte er im Finale aber nur bei 101,5 Metern auf und fiel so auf Platz acht zurück.

“Mich hat es brutal verdreht in der Luft, ich musste bis zum Ende kämpfen. Über dem Vorbau ist der linke Ski nicht so richtig reingelaufen. Es waren sicher nicht die besten Sprünge heute, im Training war ich viel besser”, bestätigte auch Morgenstern, der ratlos war, warum es so gekommen ist. Im zweiten Durchgang wollte der Kärntner noch angreifen. “Vielleicht war es ein bisserl zu viel des Guten. Ob Achter oder Vierter ist auch egal, ich freue mich jetzt auf die Großschanze.”

Morgenstern ist von seiner guten Form überzeugt. “Auf der Großschanze kommt es auf andere Qualitäten an, vielleicht erlebe ich ein Déjà-vu von Turin”, hofft er auf eine Wiederholung der Ereignisse vor vier Jahren, als er nach Rang neun von der Normalschanze noch zwei Goldene (Großschanze und Mannschaftsbewerb) eroberte.

Gar kein Wort im Kampf um die Medaillen mitzureden hatten Wolfgang Loitzl, der bei seinen vierten Spielen erstmals zu einem Einzel-Einsatz gekommen ist, und Tournee-Sieger Andreas Kofler. Zu groß war der Rückstand nach einem 100- bzw. 98-m-Satz im ersten Durchgang bereits. Loitzl landete nur auf Rang elf, Kofler gar nur auf Platz 19.

Normalschanzen-Weltmeister Loitzl hat sich mit dem kleinen Bakken nie richtig zurecht gefunden. “Ich habe immer Probleme gehabt, habe vom Tisch viel zu viel Richtung gemacht. Ich habe leider nicht mitkämpfen können, aber ich habe noch eine Chance. Ich werde versuchen, die guten Sachen, die ich im zweiten gemacht habe, herauszuholen und auf die Große mitzunehmen.”

Enttäuscht war freilich auch Tournee-Champion Kofler. “Es war nicht der beste Tag für mich. Ich hätte schon Power in den Füßen, doch die habe ich nicht anbringen können am Tisch”, sagte der Tiroler. “Ich werde das jetzt am Video analysieren. Ich habe mir von Anfang an nicht gut getan.”

Ammann ist nun mit Gold in der Tasche auch auf der Großschanze in einer Woche alles zuzutrauen. Ein weiteres Einzel-Double wie vor acht Jahren, als er als “Nobody” Doppel-Olympiasieger geworden war, scheint möglich. Ammann, der auch im Gesamt-Weltcup derzeit führt, ist nun nach Matti Nykänen (FIN/4 x Gold/1 x Silber) und Jens Weißflog (GER/3 x Gold/1 x Silber) bereits der dritterfolgreichste Olympionike der Skispringer überhaupt.

Die Skispringer haben nun eine Woche Pause bis zur nächsten Entscheidung am kommenden Samstag, dem Großschanzenbewerb. Zwei Tage darauf, am 22. Februar, wird noch ein Medaillensatz im Teambewerb vom großen Bakken vergeben.

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