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Skiflug-Weltcup am Kulm mit sieben Österreichern

Lukas Müller sorgte für einige Schrecksekunden
Lukas Müller sorgte für einige Schrecksekunden ©APA (Gindl)
Weltmeister Gregor Schlierenzauer hat seine besonderen Flug-Qualitäten auch am Freitag im Training auf dem Kulm unter Beweis gestellt. EInen Tag nach seinem 20. Geburtstag segelte der Tiroler gleich bei seinem ersten Versuch auf der riesigen Naturschanze bei Bad Mitterndorf/Tauplitz auf 209,0 Meter und ließ im Qualifikationsdurchgang für die zwei Weltcup-Bewerbe am Wochenende bei stark verkürztem Anlauf 193 Meter folgen.
Bilder der Qualifikation

Für die Tagesbestweite sorgte der 22-jährige Tscheche Antonin Hajek, er kam mit 212 Metern bis auf 3,5 Meter an den Schanzenrekord Schlierenzauers aus dem Vorjahr heran. Im Rennen um die 30 freien Plätze war Hajek mit 200,5 Metern der Beste, Schlierenzauer folgte als Bester der zehn Fixstarter mit 193 Metern.

Alle sieben zum Kulm gereisten ÖSV-Springer werden in den zwei Skiflug-Konkurrenzen am Samstag und Sonntag (jeweils 14.00/live ORF 1) am Ablauf stehen. Das Quartett Schlierenzauer, Andreas Kofler, Thomas Morgenstern und Wolfgang Loitzl hatte seine Startplätze dank der Weltcup-Gesamtränge von zwei bis fünf ohnehin sicher. Stefan Thurnbichler (10./173,5 m), Lukas Müller (17. trotz Sturz bei 179 m) und Martin Koch (23./158,5 m) schafften die Qualifikation.

Schlierenzauer, der Doppelsieger des Vorjahres, schloss nach der Enttäuschung beim Tournee-Finale an seine Topleistungen von Garmisch und Innsbruck an. “Ich habe noch etwas getestet beim Anzug und den Schuhen”, sagte der Stubaitaler. “Es ist beruhigend zu wissen, dass man noch Reserven hat und trotzdem vorne dabei ist.” Die Kulm-Bewerbe vor so vielen heimischen Fans sind für ihn eines der Highlights der Saison. “Darauf freue ich mich sehr”, betonte Schlierenzauer und stuft den Schweizer Weltcup-Spitzenreiter Simon Ammann, den Zweiten und Dritten des Vojahres, als schärfsten Konkurrenten ein. “Er ist in Topform und kann sehr gefährlich werden.”

Vize-Weltmeister Martin Koch, dem noch ein Weltcupsieg fehlt, zeigte in seinem einzigen Trainingssprung mit 205,0 m seine Flieger-Qualitäten, hätte aber anschließend als 23. (nur 158,5 m) beinahe die Qualifikation verpasst. “Ich weiß nicht, was ich dann getan hätte”, sagte der Kärntner, blieb aber trotz des geringen Vorsprungs von 12,6 Punkten “cool”. “Ich war beim Absprung etwas früh dran. Es war ein gefährlicher Sprung, aber im Endeffekt zählt nur die Qualifikation.” Er ist dennoch, ebenso wie u.a. auch Weltrekordler Björn Einar Romören (NOR), ein Anwärter auf einen Podestplatz.

Die übrigen Kollegen Schlierenzauers müssen zulegen, um in der obersten Liga mitzufliegen. Bischofshofen-Sieger Morgenstern (188,5 im 1. Training) sah sich “gut eingestellt” auf die Riesenschanze. “Ich möchte meine Fähigkeiten im Flug noch etwas verbessern. Wenn das funktioniert, ist viel möglich”, sagte der WM-Dritte vom Kulm 2006. Tournee-Gewinner Kofler zählt sich nicht zu den Top-Favoriten, glaubt aber an eine Steigerung gegenüber dem Training (181,5 im 1. Durchgang). “Ich möchte es von Sprung zu Sprung mehr ausreizen”, sagte der Tiroler. Sein Ziel: “Wenn ich den fünften Rang von Planica, mein bestes Resultat, erreiche, wäre ich sehr glücklich.”

Flug-Debütant Lukas Müller kam gleich in seinem ersten Versuch auf 186 Meter, doch in der Qualifikation führte ein Fehler zum Sturz. “Ich habe mit der rechten Schulter zuviel draufgedrückt, da hat der linke Ski zu pendeln begonnen und ich hatte keine Chance”, sagte der erst 17-jährige Kärntner. Er blieb unverletzt und steckte den “kurzen Schock” rasch weg. Was blieb, war der positive Eindruck des ersten Premierenflugs. “Der war total lässig.”

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