Ski alpin: Schladming-RTL als letzte WM-Chance - Feller unter Druck

Aus dem ÖSV-Team sind die Podiumsgäste Patrick Feurstein und Stefan Brennsteiner Fixstarter, dazu haben der wieder fitte Raphael Haaser und Marco Schwarz aktuell die besten Karten. Für Manuel Feller wird es hingegen eng.
"Im Riesen ist es natürlich sehr, sehr schwierig. Da habe ich mich ein bisschen in eine Richtung verlaufen, bin mit dem Set-up in eine Richtung gegangen, wo ich gemeint habe, das ist es, und habe dann das Gefühl ein bisschen verloren", klärte der Tiroler auf. Im Vorjahr war er in Schladming Zweiter im Riesentorlauf.
Der Riesentorlauf im Liveticker
"In Adelboden, wo ich wieder wie schon so oft meine Riesentorlauf-Karriere an den Nagel hängen wollte, ist es im zweiten Durchgang dann eigentlich wieder in eine akzeptable Richtung gegangen. Von dem her weiß ich, was ich in Schladming zu tun habe", sagte Feller, der Kitzbühel am Sonntag nach Slalom-Platz neun enttäuscht verlassen hatte. "Es muss im Riesentorlauf halt mehr zusammenpassen als im Slalom."
Teamkollegen haben bessere Resultate
Das beste Ergebnis Fellers in dieser Riesentorlauf-Saison im Weltcup war der 15. Platz zuletzt in Adelboden. In Sölden und Val d'Isere schied er aus, in Alta Badia kam er nicht in den zweiten Durchgang. Das Rennen in Beaver Creek hat er bewusst ausgelassen. Im Vergleich mit seinen Teamkollegen ist der 32-Jährige damit gemessen an Weltcup-Punkten nur der fünftbeste ÖSV-Riesentorläufer.
Haaser als Sölden-Siebenter und Schwarz als Adelboden-Neunter waren immerhin schon in den Top Ten. Patrick Feurstein und Brennsteiner als Zweiter und Dritter von Val d'Isere sind mit diesen Podestplatzierungen ohnehin vorneweg.
Lukas Feurstein mit Handicap
Außenseiterchancen, am Dienstag (17.45 und 20.45 Uhr/live ORF 1) ein WM-Ticket im Riesentorlauf zu ergattern, hat Lukas Feurstein. Der jüngere der zwei Feurstein-Cousins im Weltcup hat als bestes Resultat einen 17. Platz aus Adelboden stehen. Die Vorzeichen verheißen ihm allerdings ein schwieriges Rennen, erlitt er doch in Kitzbühel im Super-G eine Schuhrandprellung.
Zudem glaube er, er habe seit Adelboden "keinen Tag mehr Riesentorlauf trainiert", sagte der Vorarlberger. Dennoch stimme die Form. "Das Skifahren passt, das Material ist auch okay, das haben wir auch im Griff." Er werde probieren, trotz der leichten Einschränkung alles rauszuholen. "Es wird sicher kein einfaches Rennen, aber trotzdem freue ich mich auf das nächste Heimrennen."
Vorfreude bei Schwarz
Schwarz möchte auch im Riesentorlauf einen Schritt nach vorne machen. "Natürlich freue ich mich auf Schladming", sagte er. Am Montag stand für den 29-Jährigen nur die Anreise, leichtes Konditraining und Physiotherapie auf dem Programm. "Ich habe letzte Woche einen Riesentorlauf-Trainingstag gemacht, wo es eigentlich ganz gut funktioniert hat", erklärte Schwarz. Mehr lässt der Körper derzeit noch nicht zu. Wie im Slalom wolle er jedenfalls "mit der gewissen Lockerheit ins Rennen gehen". Das Selbstvertrauen ist mit den jüngsten Resultaten Zug um Zug gewachsen.
Haaser bezeichnete das Rennen unter Flutlicht als "Highlight des Winters". Der Zweite vom Kitzbühel-Super-G hat seit Val d'Isere Mitte Dezember keinen Riesentorlauf mehr bestritten. "Ich glaube, dass auch das Skifahren im Riesentorlauf passt. Wenn das alles zusammenstimmt, dann ist da sicher auch noch einiges möglich", meinte der Tiroler. Brennsteiner sagte, er fühle sich gut. "Ich hoffe, es gelingt mir, dass ich es im Rennen auch zeigen kann." In Adelboden war der Pinzgauer bereits nach wenigen Toren ausgeschieden.
Favoriten sind zuerst der Schweizer Marco Odermatt, der Vorjahressieger, und sein Landsmann Loic Meillard, der vor zwei Jahren gewonnen hat, dazu "übliche Verdächtige" wie der Norweger Henrik Kristoffersen oder der Slowene Zan Kranjec. Lucas Pinheiro Braathen hofft auf seinen ersten Sieg, seitdem er für Brasilien startet. Es wäre der erste volle Erfolg im alpinen Ski-Weltcup für das südamerikanische Land.
(APA)