AA

Singen statt Botox?

Regelmäßiges Singen wirkt sich positiv auf das äußere Erscheinungsbild aus. Das behauptet zumindest Musikpädagogin Ulrike Grossrubatscher.

Beim Singen können verschiedene Muskelpartien gezielt gestärkt und Falten somit verhindert werden. Ausgehend von eigenen Beobachtungen hat Ulrike Grossrubatscher nun eigene Gesangstechnik-Übungen entwickelt hat, die ein jugendliches Erscheinungsbild fördern sollen. „Viele Frauen ab 45 wollen durch chirurgische Eingriffe im Gesicht das Wohlempfinden steigern”, so die Musikerin gegenüber Medien. Singen könne jedoch zu ähnlichen Ergebnissen
führen, indem es Stress senke und durch die Atmung das Herz-Kreislauf-System anrege. Zudem könne eine Straffung der Haut begünstigt werden.

„Das Gesicht besteht aus Muskeln, die trainiert werden können. Singen bietet sich dafür an, da es mehrere Bewegungsabläufe im Gesicht und im ganzen Körper auslöst.” Zu empfehlen sei zunächst die Lockerung der Muskeln durch Summen, ehe bestimmte Vokale und Konsonanten die Muskelkoordination fördern. Gemeinsam mit dem automatischen Heben der Augen straffe dies langfristig das Gesicht, so Grossrubatscher. Ein weiterer Augenmerk gilt der Körperhaltung. „Die ganztägige Arbeit am Computer führt bei vielen zu einer leichten Krümmung des Rückens. Ist der Körper jedoch aufrecht, profitiert davon auch der Gesichtsausdruck.” Atemtechnik spreche das Zwerchfell an, stärke Rippenmuskeln und richte Brust und Hals auf, betont die Musikpädagogin.

Dass Singen die Anzahl der Falten wie beim Gesichtslifting tatsächlich verringert und dieses ersetzt, kann Grossrubatscher allerdings nicht bestätigen. Herbeigeführt werde jedoch eine Verbesserung der Sprechstimme, der
Körperwahrnehmung sowie der Konzentrationsfähigkeit. Das auf Anti-Aging konzentrierte Singen könne spezielle Muskelpartien wie etwa die Muskeln um die Lippen trainieren. „Bestimmte existierende Artikulations- und Singübungen werden übernommen und mit Übertreibung ausgeführt, andere sind neu”, beschreibt Grossrubatscher den Unterschied der Methode zum Chorsingen oder zum auf musikalische Leistung konzentrierten Gesangsunterricht.

„Für den Nachweis der Wirksamkeit dieser Methode wäre eine Evaluierung notwendig”, urteilt der Wiener Gynäkologe und Anti-Aging-Experte Johannes Huber von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde. Positive Effekte durch Gymnastik und Bewegungen des Kehlkopfes seien jedoch durchaus plausibel. Hubers Kollege Sepp Leodolter stimmt dieser Ansicht zu und vermutet grundlegende körperliche Prozesse als Auslöser. „Erklärbar wäre dieser subjektiv beobachtete Effekt einer
jüngeren Erscheinung durch die Ausschüttung von Glückshormonen, die bei verschiedensten Tätigkeiten geschieht. Darüber hinaus forciert jede Art der Bewegung den Aufbau der Muskeln.” Die Bewegung spezieller Gesichtsmuskeln könne zur Straffung der Haut beitragen, so der Wiener Frauenmediziner.

  • VIENNA.AT
  • Gesundheit
  • Singen statt Botox?
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen