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Sima warnt vor Aus für Nordost-Umfahrung

Ulli Sima warnt vor einem Aus der Nordost-Umfahrung.
Ulli Sima warnt vor einem Aus der Nordost-Umfahrung. ©APA/HANS PUNZ
Ulli Sima hat am Montag davor gewarnt, die geplante Verlängerung der Nordost-Umfahrung nicht umzusetzen. Damit würde auch ein Aus für die Stadtentwicklung miteinher gehen.
Bauprogramm der Asfinag wird evaluiert
Demo gegen Lobau-Tunnel

Die Wiener Verkehrs- und Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) warnt davor, die geplante Verlängerung der Wiener Nordostumfahrung (S1) - inklusive Tunnel durch die Lobau - nicht zu bauen. Dies würde auch unweigerlich ein Aus für die Stadtentwicklung rund um das Flugfeld Aspern bedeuten. Wohnungen für 60.000 Menschen könnten damit nicht gebaut werden, erläuterte sie im Gespräch mit der APA. Verantwortlich dafür sei der entsprechende Bescheid zur Umweltverträglichkeitsprüfung.

Planungen für Bauprojekt bis Herbst gestoppt

Dass Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) das Bauprogramm der Asfinag evaluieren lässt und damit die Planung für diese Vorhaben zumindest bis Herbst gestoppt sind, hat zuletzt für aufgeregte Debatten gesorgt. In deren Zentrum stand - einmal mehr - die umstrittene Wiener Außenringautobahn. Was die Evaluierung konkret bedeutet, ist zwar noch offen, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) kündigte bei einem Stopp vorsorglich aber bereits juristische Schritte an.

Stadtentwicklungsprojekte stehen auf der Kippe

SP-Stadträtin Sima verwies heute auf einen Aspekt, der indirekt ebenfalls mit dem Großprojekt zusammenhängt. Stadtentwicklungsprojekte in der Seestadt Aspern bzw. im Bereich nördlich des neu erschlossenen Stadtteils stünden auf der Kippe, versicherten sie. "An der Stadtstraße hängen Wohnungen für 60.000 Menschen." Denn an die Umweltverträglichkeitsprüfung sehe auch eine Straßenanbindung vor, gab sie zu bedenken: "Das ist behördlich in der UVP vorgeschrieben."

Und zwar müssten beide Abschnitte realisiert werden, die Stadtstraße, für die die Stadt zuständig sei, und die Verbindung zwischen Seestadt und Umfahrung - also die Spange Aspern - die vom Bund gebaut werden müsse, erläuterte Sima. Gebe es hier eine Lücke, könnten die Stadtteile nicht errichtet werden.

"Für uns ist das eine Horrornachricht und ich kann nicht glauben, dass das geht." Wohnbauträger hätten bereits Projekte entwickelt und hier Geld investiert. Die Stadtstraße solle ab September gebaut werden, das Vergabeverfahren laufe. "Wir haben den point of no return bereits überschritten."

Auch Verzögerungen hätten fatale Folgen

Doch auch eine Verzögerung alleine wäre fatal, versicherte jedenfalls Sima. Was laut der Ressortchefin auch mit dem Schienenverkehr zu tun hat. Denn für Anfang 2022 sei von der Asfinag die Errichtung der S1-Unterführung für die Schnellbahnlinie S 80 bei Raasdorf vorgesehen. Die ÖBB würden zu diesem Zeitpunkt Arbeiten zum Ausbau der Strecke durchführen und diese ohnehin sperren.

Ab dem Zeitpunkt, wo die S80 wieder in Betrieb sei, seien Streckensperren für die Errichtung kaum machbar, befand Sima. Die jetzige Evaluierung habe also massive Auswirkungen auf die Nutzung des geplanten Zeitfensters.

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(APA/Red)

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