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Silvretta Hochalpenstraße: So sieht die Baustelle derzeit aus

Regenfälle verzögerten heuer immer wieder die geplante Öffnung der Silvretta Hochalpenstraße. VOL.AT war vor Ort und hat sich die Baustelle im Bereich des Murenabgangs angeschaut.

Das Wetter machte den illwerken vkw heuer immer wieder einen Strich durch die Rechnung: Schon zwei Mal war die Öffnung der Silvretta Hochalpenstraße geplant und kommuniziert, musste dann aber immer wieder kurzfristig verschoben werden. Der Grund dafür sind die anhaltenden Regenfälle der vergangenen Wochen. Zu groß sei das Risiko eines erneuten Erd- oder Felsrutsches, heißt es von offizieller Seite.

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So sieht es auf der Baustelle aus

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Die erste Mure zwischen den Kehren 13 und 14. ©Schad/VOL.AT

Straße braucht "sieben Tage schönes Wetter"

Nun aber sind die Verantwortlichen in Partenen optimistisch. Mit aller Anstrengung wurden in den vergangenen Monaten Sicherungsmaßnahmen zum Schutz der Fahrstraßennutzer durchgeführt. Und mit einem Medientermin am Donnerstagnachmittag sollte den Mühen Tribut gezollt werden. "Sofern wir sieben Tage schönes Wetter haben, können wir am Freitag, 8. August, aufsperren", meint Andreas Neuhauser, Pressesprecher der illwerke vkw am Donnerstag in Partenen.

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Eines der neuen Netze. ©Schad/VOL.AT

Damit eine Öffnung möglich werden kann, waren diverse Sicherungsmaßnahmen nötig - allen voran neue Dämme, die errichtet wurden. Die Mure, die in Kehre 13 und 14 abgegangen ist, wird nun von insgesamt vier Dämmen gesichert. In ihrem Innen ist eine "Matte", in ihrer Form ähnlich einer Zieharmonika eingearbeitet. Dazwischen wird Fels- und Erdmaterial eingearbeitet. "Dadurch sind die stabil und halten den immensen Belastungen stand", so Harald Feldkircher, Hauptverantwortlicher bei den illwerken.

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Andreas Neuhauser und Harald Feldkircher auf der Baustelle.

Ausmaße der Abgänge immens

Die Ausmaße der Unwetterfolgen werden erst deutlich, sobald man Gegenstände sieht, die einen Größenvergleich zulassen - wie etwa Autos oder Bagger, die dort arbeiten. "Es war eine riesige Mure und die Sicherheit unserer Gäste und Arbeiter steht an oberster Stelle", verteidigt Neuhauser das mehrmalige Verschieben der Öffnung.

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Bis zu 26 Leute sind auf der Baustelle beschäftigt.

Nicht nur an der Mure in Kehre 13 und 14 wird aber gearbeitet, sondern auch oberhalb zwischen den Kehren 19 und 24 wurden weitreichende Sicherungsmaßnahmen getroffen. Dort haben die Verantwortlichen große Netze errichtet, die die darunterliegende Straße sichern sollen. "Bei der jährlichen Begehung und Prüfung haben wir festgestellt, das potenziell auch dort größere Felsen abgehen könnten. Dem wollten wir präventiv entgegenwirken", erläutert Harald Feldkircher. Die Netze sind so konstruiert, dass sie im Falle eines Felssturzes nachgeben und so die Sturzenergie abfangen. Um die richtigen Stellen für solche Netze und auch für die Schutzdämme zu erörtern, simulieren Geologen etwaige Stürze.

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Neuerlicher Murenabgang

Der Grund für das letzte Verschieben der geplanten Eröffnung war allerdings an einer anderen Stelle. Oberhalb von Kehre 6 sind aufgrund der Regenfälle kleinere Muren abgegangen und haben den Schutzdamm, sowie die Fangnetze verlegt. "Die müssen erst freigeräumt werden und der Damm auf eine Innenhöhe von 6 Meter ausgegraben werden, um die Sicherheit der Fahrzeuge auf der Straße zu gewährleisten", so Feldkircher.

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In Kehre 6 laufen die Arbeiten. ©Schad/VOL.AT

Wie hoch die Kosten für die Arbeiten sind, wollten Neuhauser und Feldkircher nicht verraten. Zu häufig ändere sich die Summe noch. Auch zu einer Größenordnung ließen sie sich nicht hinreißen. "Abgerechnet wird am Schluss", so Neuhauser.

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In den Fangzäunen hängen Abgänge. ©VOL.AT/Schad
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Die Bagger schreiten zur Tat. ©Schad/VOL.AT

(VOL.AT)

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