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Sieg von E. Fanchini in erster Cortina-Abfahrt

Fanchini feierte zweiten Weltcup-Sieg
Fanchini feierte zweiten Weltcup-Sieg
Die Italienerin Elena Fanchini hat am Freitag die Abfahrt in Cortina d'Ampezzo gewonnen. Die 29-Jährige feierte im Heimrennen auf wegen Nebels im oberen Teil verkürzter Strecke ihren zweiten Weltcup-Sieg nach Lake Louise 2005. Auf den Ehrenplätzen landeten die Kanadierin Larisa Yurkiw (+0,15 Sek.) und die Deutsche Viktoria Rebensburg (+0,31). Anna Fenninger (0,58) wurde als beste ÖSV-Dame Fünfte.


US-Superstar Lindsey Vonn (0,88) musste sich bei ihrem Angriff auf die Weltcup-Rekordmarke von 62 Siegen der Salzburgerin Annemarie Moser-Pröll unmittelbar vor der Steirerin Elisabeth Görgl (0,91) mit Rang zehn begnügen. Nach dem Ersatzrennen für Bad Kleinkirchheim steht am Samstag eine weitere Weltcup-Abfahrt in Cortina d’Ampezzo auf dem Programm, am Sonntag folgt dann im Olympia-Ort von 1956 ein Super-G.

Früh wie schon lange nicht und das wetterbedingt vom verkürzten Start ging die Ersatz-Abfahrt für Bad Kleinkirchheim am Freitag im Dolomiten-Nobelort in Szene. Schon zur Beginnzeit um 9.30 Uhr herrschte im oberen Streckenteil Nebel, obwohl man den Start auf unter den Tofana-Schuss verlegt hatte. Die Bedingungen wurden durch einsetzenden Schneefall eher noch schlechter als besser, und während Fenninger als einzige der Top-Gruppe in die besten Acht kam, nutzten Fanchini und Co. die Gunst der Stunde.

Die 29-jährige Italienerin raste über neun Jahre nach ihrem bisher einzigen Sieg (Abfahrt im Dezember 2005 in Lake Louise) mit Heimvorteil zum zweiten Erfolg. Und das durchaus verdient. Mit Startnummer 14 war Fanchini nur zwei Nummern vor Vonn und drei vor Fenninger gefahren. “Vor italienischem Publikum zu gewinnen, ist das Größte”, jubelte die Dynastar-Fahrerin.

Während die kanadische “Solistin” Yurkiw in Italien als Zweite erstmals auf ein Weltcup-Podest fuhr, bewies die Riesentorlauf-Olympiasiegerin 2010, Viktoria Rebensburg, dass sie nun im Speed immer stärker wird. Die Top-Abfahrerinnen hatten hingegen bei wechselnden Bedingungen mit den Podest-Plätzen nichts zu tun. Auch Olympiasiegerin Tina Maze kam über Platz 13 nicht hinaus. Fenninger war mit 27 Hundertstel Rückstand auf Rebensburg von den Top-Sieben noch am nächsten dran am Podest.

“Angesichts der Bedingungen bin ich aber extrem zufrieden”, gab sich die Salzburgerin nach dem ersten von drei in Cortina geplanten Rennen deshalb positiv. “Ich war überrascht, wie lange der Nebel in der Piste war. Dafür war es eigentlich sehr gut. Aber ich hatte auch extrem schnelle Ski, der Speed hat zumindest gestimmt”, meinte die 25-Jährige. Ob es ein faires Rennen gewesen war, beurteilte die Weltcup-Titelverteidigerin so: “Ich habe nicht so mitbekommen, welche Bedingungen die vorderen Läuferinnen hatten. Zumindest punkto Sicherheit war es aber okay.”

Eine neuerliche Absage der Abfahrt hätte den Damen-Weltcup wohl schwer getroffen. Deshalb wurde das Rennen trotz der unwirtlichen Bedingungen durchgezogen. Womöglich war auch das ein Grund, der Vonn bremste. Die mehrmals schwer verletzt gewesene Amerikanerin hat seit ihrem Comeback betont, künftig nicht mehr jedes Risiko zu nehmen.

Der erneut verpasste Pröll-Rekord von 62 Siegen war deshalb im Zielraum auch kein Thema. “Es war sehr nebelig. Ich habe alles gegeben und viel gekämpft, leider war es nicht genug”, sagte die seit der Val d’Isere-Abfahrt am 20. Dezember 2014 bei 61 Siegen haltende 30-Jährige. Im folgenden Val-Super-G war sie ausgeschieden, in Bad Kleinkirchheim hatte eine Doppelabsage die nächsten beiden Versuche vereitelt.

Schon am Samstag (11.30 Uhr, live ORF eins) bekommt Vonn in der eigentlichen Cortina-Abfahrt die nächste Chance. Sofern das Wetter mitspielt, denn in der Nacht waren intensive Schneefälle vorausgesagt. Auch deshalb sei es gut gewesen, am Freitag zu starten, gab sich Vonn sportlich. “Ja, vielleicht war es heute ein bisschen unfair und für die Top-Sieben echt schwer. Aber es war okay, dass wir gefahren sind.”

Als zweitbeste Österreicherin wurde Elisabeth Görgl unmittelbar vor Nicole Schmidhofer Elfte. Im Kampf um den vierten Abfahrtsplatz konnte sich auch Nicole Hosp, tags zuvor als Fünfte beste Österreicherin im Training, nicht behaupten. Die Tirolern fuhr bei schlechter Sicht zu zaghaft und wurde nur 19.

Ein strahlendes Gesicht zeigte Yurkiw nach ihrem ersten Podestplatz. Die Kanadierin war aus allen Kadern geflogen, hatte als “Team Larisa” weitergemacht und selbst Sponsoren gesucht. “Ich habe hart dafür gearbeitet. Manchmal wirst du belohnt, manchmal nicht”, sagte die vom Österreicher Kurt Mayr gecoachte Yurkiw. Mayr ist ehemaliger Betreuter der Cortina-Königin Renate Götschl. Der Kontakt hält an. Yurkiw: “Ab und zu schickt Renate eine SMS.”

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