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Sieg für Montoya

Montoya hat am Sonntag im Formel-1- Grand-Prix von Deutschland einen souveränen Start-Ziel-Sieg gefeiert und ist nun erster Verfolger in der WM von Titelverteidiger Schumacher.

Der Kolumbianer triumphierte nach 67 Runden auf dem 4,574 km langen Hockenheimring im Williams-BMW vor dem Schotten David Coulthard im McLaren-Mercedes und dem Renault-Piloten Jarno Trulli aus Italien. Michael Schumacher fiel nach einem Reifenschaden im Finish vom zweiten auf den siebenten Platz zurück. Damit hält der Deutsche nun bei 71 Punkten und geht mit nur sechs Zählern Vorsprung auf Montoya (65) in die letzten vier Saisonrennen. Der bisherige WM-Zweite Kimi Räikkönen (62) schied dagegen so wie Ralf Schumacher (WM-Vierter/53) und Rubens Barrichello (WM-Fünfter/49) nach einer Startkollision aus.

“Das war ein perfektes Wochenende – vom Anfang bis zum Ende. Das Rennen ist fantastisch gelaufen. Der Start war großartig, danach musste ich eigentlich nur noch Gas geben”, erklärte Montoya nach seiner ungefährdeten Solofahrt in Baden-Württemberg, die er mit dem Saison-Rekordvorsprung von 1:05,459 Minuten auf Coulthard beendete. Nach dem viertplatzierten spanischen Renault-Jungstar Fernando Alonso hatte das restliche Feld bereits zumindest eine Runde Rückstand auf den Triumphator.

Der zwölfte WM-Lauf begann im wahrsten Sinne des Wortes mit einem “Knalleffekt”, denn unmittelbar hinter Pole-Mann Montoya krachte es gewaltig: Der von Position drei gestartete Ferrari-Pilot Rubens Barrichello wurde vom schlecht weggekommenen Ralf Schumacher (Position zwei) im Williams-BMW und vom außen heranflitzenden McLaren-Mercedes-Jungstar Kimi Räikkönen (fünf) in die Zange genommen – beim unvermeidlichen Crash wurde aber kein Fahrer verletzt. Am schlimmsten erwischte es Räikkönen, dessen “Silberpfeil” beim extrem harten Aufprall in den Reifenstapel der ersten Kurve total zerstört wurde.

Neben den drei Spitzenpiloten mussten auch noch drei andere Fahrer – Heinz-Harald Frentzen (Sauber), Ralph Firman (Jordan) und Jaguar-Debütant Justin Wilson – in der Anfangsphase aufgeben, da es auch im hinteren Teil des Feldes krachte.

Die Folge dieser Startkollisionen war eine Safety-Car-Phase. In Runde vier, als sämtliche Wrack-Teile vom Kurs entfernt worden waren, erfolgte der Restart. Zu diesem Zeitpunkt führte Montoya vor Trulli, Alonso und Michael Schumacher, die auf Grund der Reifen-mordenden Hitze allesamt ursprünglich auf eine Drei-Stopp-Strategie gesetzt hatten. Erst in der 31. Runde – kurz vor der zweiten Boxen-Phase – änderte sich etwas an dieser Reihenfolge, denn nach einem Ausritt von Alonso kam Schumacher auf Platz drei vor.

Während Montoya an der Spitze mit zumindest einer Minute Vorsprung auf die Konkurrenz einsam seine Runden drehte, kam im Kampf um Platz zwei im Finish Spannung auf, da Trulli, Titelverteidiger Schumacher und der zu diesem Zeitpunkt viertplatzierte Coulthard ihre Strategie auf zwei Stopps änderten. Zunächst schien sich dies vor allem für “Schumi” auszuzahlen, denn in der 60. Runde ging er mit einem waghalsigem Überholmanöver unter dem Jubel der tausenden Fans an Trulli vorbei. Wenig später zeigte auch Coulthard dem Italiener den Auspuff.

Doch in der 64. Runde folgte die verhängnisvolle Szene für den fünffachen Champion: Der linke Hinterreifen platzte und blockierte. Schumacher rettete sich zwar noch an die Box, doch sein Vorsprung in der WM schmolz mit einem Schlag von potenziellen zwölf auf sechs Zähler zusammen.

Ralf Schumacher ist von den Sportkommissaren als Schuldiger der Startkollision beim Deutschland-GP in Hockenheim eruiert worden. Der deutsche Williams-BMW-Pilot wird deshalb in drei Wochen beim GP von Ungarn (24. August) von seiner heraus gefahrenen Startposition um zehn Plätze nach hinten versetzt. Der Wahl-Salzburger kann gegen diese Entscheidung Einspruch erheben.

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