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Sieben ÖJV-Aktive bei der Judo-EM 2009

©ÖJV
Mit drei Damen und vier Herren wird Österreichs Judoverband bei den Europameisterschaften 2009 in der georgischen Hauptstadt Tiflis vertreten sein.

Die Qualifikationen wurden bei den diversen Weltcupturnieren, Grand Prix´s und beim bisher einzigen Grand Slam-Turnier in Paris erbracht. An anderer Stelle präsentieren wir die ÖJV-Mannschaft im Detail – nicht in Tiflis dabei sind u.a. Claudia Heill, die nach Olympia 2008 eine „Auszeit” genommen hat, bei der aber die Motivation nicht mehr gegeben scheint, noch einmal in den internationalen Wettkampfsport einzusteigen („ich drücke für Tiflis allen die Daumen – über meine Zukunft werde ich nach der EM entscheiden”, sagt Claudia) bzw. Andi Mitterfellner, der seine Ausbildung forcierte und zu viel Trainingsrückstand hatte („ich werde versuchen, mich für die WM im August in Rotterdam zu qualifizieren”) und der Tiroler Franz Birkfellner, der sich von seiner Kletterverletzung im Sommer 2007 (von einem Felsen wurde ihm die halbe Bauchdecke aufgeschlitzt) nicht mehr wirklich erholt hat.

Paischer und Filzmoser Titelverteidiger

In Tiflis steigen zwei Titelverteidiger auf die Matte – Ludwig Paischer, der später in Peking auch noch Olympia-Silber geholt hatte, und Sabrina Filzmoser hatten am 11. April 2008 für eine Sternstunde des österreichischen Judosports gesorgt. Der Salzburger und die Welserin holten in Lissabon innerhalb von nur 55 Minuten die EM-Titel in den Klassen bis 60 bzw. 57 kg geholt. Es waren die Goldmedaillen 24 und 25 für Österreich b ei Europameisterschaften für Damen und Herren. Die beiden sind auch in Tiflis Österreichs heiße Eisen. „Sie haben beide das Zeug, wieder Europameister zu werden, aber das darf man nicht erwarten”, meint dazu Nationaltrainer Udo Quellmalz, selbst Olympiasieger und Weltmeister. „In der Spitze ist alles so eng beisammen -. natürlich ist unser Ziel wieder eine Medaille.” Übrigens sind Österreichs Judoka bei keiner EM seit der Jahrtausendwende ohne Medaille nach Hause gekommen …

Intensive Vorbereitung geht zu Ende

Nach den zahlreichen Turnieren im Jänner und Februar (so musste etwa „Sabsi” Filzmoser innerhalb von nur 14 Tagen in Paris, Wien und Hamburg antreten) und Kurz-Trainingslagern in den jeweiligen Wettkampforten kam die Zeit der intensiven Vorbereitung auf die EM. Mit einer Trainingswoche in Ungarn und der sogenannten UWV („unmittelbare Wettkampf-Vorbereitung”) jetzt in Straßwalchen sollen die Aktiven optimal auf die EM vorbereitet sein. „Die Mädels und Jungs haben hervorragend trainiert”, lobt Quellmalz, der übrigens bis zu den Olympischen Spielen 2012 in London beim ÖJV bleiben will. „Vor der Trainingswoche in Straßwalchen gab es noch eine wichtige Aussprache – jetzt kann ich sagen, dass wir auf einem gemeinsamen, guten Weg in Richtung London sind”, sagt der 41-jährige Deutsche.

Das große Ziel ist heuer die WM

Freilich ist es speziell für Paischer und Filzmoser ein großer Anreiz, ihre EM-Titel aus dem Vorjahr erfolgreich zu verteidigen. Aber das große Saisonziel steigt erst in der letzten August-Woche in Rotterdam – die Weltmeisterschaft. Darauf arbeiten Österreichs Judo-Asse schon hin – nach dem EM geht es nämlich wieder zum Training nach Japan.

Ludwig Paischer weiß, „dass immer wieder neue Leute auftauchen, die sehr stark sind. In unserer Gewichtsklasse können acht bis zehn Judoka eine Europameisterschaft gewinnen. Und mit dem neuen Wettkampfsystem hängt auch vieles von der Auslosung ab – du kannst schon nach einem Kampf, wie ich in Hamburg, weg sein. Im Judo geht das sehr schnell.”

Sabrina Filzmoser hatte bei ihren ersten Turnieren im neuen Jahr noch Probleme nach ihren beiden Operationen vom Herbst. In Paris flog sie in Runde 2 hinaus, in Wien blieb sie trotz Steigerung unplatziert, in Hamburg kam sie immerhin schon auf Rang 5. „Jetzt, bei dieser UWV in Straßwalchen, muss ich meinen Körper noch einmal austesten und strapazieren. Ich hoffe, dass ich nach meinen Operationen schon wieder auf einem Level bin, der es mir ermöglicht, bei der EM eine Medaille zu holen.”

Wien macht EM-Werbung in Tiflis

In einem Jahr finden die Judo-Europameisterschaften 2010 von 23. bis 25. April in Wien statt. Aus diesem Anlass wird bei der EM in Georgien schon eifrig für die Titelkämpfe in Österreich Werbung gemacht. ÖJV-Generalsekretär Paul Fiala wird auf einem Info-Stand in Tiflis die EM 2010 präsentieren. Diese findet übrigens im Ferry Dusika-Stadion statt. „Wir rechnen mit vielen ausländischen Zuschauern, vor allem aus Frankreich und Deutschland sowie von unseren östlichen Nachbarn”, sagt Fiala. „Aber wir wollen natürlich eine richtiger Heimstimmung bei der EM haben und setzen darauf, dass sich kein österreichischer Judoka diese Titelkämpfe entgehen lassen wird.” Schon bald wird´s EM-Infos für 2010 auch auf einer Homepage zu finden sein.

Wien hat schon einige große Judo-Events veranstaltet – 1975 die Weltmeisterschaft der Herren und 1984 die der Damen (jeweils in der großen Stadthalle), 1980 im Dusika-Stadion die EM der Herren, bei der Peter Seisenbacher als 20-Jähriger mit Silber die erste Medaille seiner großen Judo-Karriere erkämpft hatte. Seit 2007 macht – jeweils im Februar – der Judo-Weltcup in Wien Station, abwechselnd einmal als Damen- und einmal als Herren-Turnier.

Österreichs EM-Team in Tiflis Steckbriefe siehe separates Blatt

Damen
Bis 52 Kilo: HUKUDA-STRUBREITER Fabiane (Multikraft Wels)
Bis 57 Kilo: FILZMOSER Sabrina (LZ Multikraft Wels)
Bis 63 Kilo: DREXLER Hilde (COLOP Samurai Vienna)

Herren
Bis 60 Kilo: PAISCHER Ludwig (Judo-Union Raika Flachgau)
Bis 73 Kilo: SCHARINGER Peter (UJZ Mühlviertel)
Bis 81 Kilo: FERCHER Albert (UJZ Mühlviertel)
Bis 90 Kilo: SCHIRNHOFER Max (Judo-Union Raika Flachgau)

Wettkampfzeiten: 10 Uhr (=8 Uhr MESZ) Vorrunden, 17.00 – 18.55 (15-17 MESZ) Finale

Quelle: Presseaussendung ÖJV

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