Sie weiß genau, inwieweit sich solche Orte durch die eigene Wahrnehmung verändern und fängt solche Momente mit der Kamera ein. Gedächtnisorte heißt eine Ausstellung, die sie nun für das Jüdische Museum in Hohenems zusammenstellt und die Ereignisse auf besondere Weise erfahrbar macht.
Ein Multitalent
Sarah Schlatter ist ein Multitalent. In einem kunstfreundlichen familiären Umfeld in Nenzing aufgewachsen, interessierte sie sich vorerst für Gesang und Tanz und tingelte mit der Organisation Up With People durch die Vereinigten Staaten: Das war enorm spannend. Ich habe während einer kurzen Zeitspanne sehr viele Menschen und Städte kennengelernt.
Augen offen halten
Abgesehen vom Spaß an den Bühnenshows lernte sie zudem, was professionelles Management heißt. Als neben dem Musiktheater das Interesse an Grafik und Fotografie dann Oberhand bekam, reiste sie nach Wien, Paris, Bozen und schließlich nach Leipzig, um sich entsprechend auszubilden. Die Eingewöhnungsphasen waren jeweils kurz, denn die junge Künstlerin hatte ja schon gelernt, sich sehr flexibel auf eine jeweils neue Situation einzustellen. Die Augen offen zu halten, ist zu einem Prinzip geworden.
In Leipzig spüre man immer noch die Aura der Druckerstadt, daneben aber auch die alte DDR-Stimmung, etwas Schwermütiges, aber immer wieder auch die Offenheit für das Neue. Und dass eben auch Orte in Vorarlberg, von denen man es gar nicht gleich annimmt, also etwa Fontanella oder die Landschaft am Alten Rhein, Geschichte und Zukunft bergen, zeigt sie in der neuen Fotoserie, die nun in Hohenems zu sehen ist.