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Short Track: Wien-WM mit internationalem Novum

Die am 6. März beginnende Short-Track-WM in Wien wartet mit einem Novum auf: Erstmals werden die Welt-Titelkämpfe nicht in einem Eisstadion ausgetragen - Schauplatz ist das Ferry-Dusika-Stadion.

Die Entscheidung dafür fiel erst im November nach einer Inspektion des Internationalen Eislaufverbandes (ISU) vor Ort.

Davor war die Albert-Schultz-Halle in Wien-Kagran als Schauplatz vorgesehen, die Eishockey-Heimstätte der Vienna Capitals. Dort hatten 1998 Weltmeisterschaften im Short Track stattgefunden. Der neue WM-Standort hat indes weltweit in den führenden Short-Track-Nationen Aufmerksamkeit erregt, das Pilotprojekt wird mit großem Interesse verfolgt. Für diesen Samstag hat sich daher auch eine Delegation der Olympischen Spiele 2014 in Sotschi zur Inspektion angekündigt.

Seit dem vergangenen Sonntag – einen Tag nach den Österreichischen Hallen-Meisterschaften der Leichtathleten – laufen die Vorbereitungen auf den Event, für den mit 171 Athleten aus 33 Ländern eine WM-Rekordbeteiligung bereits fix ist. Das Gastgeberland wird mit drei Athleten vertreten sein. Allen voran die EM-Sechste Veronika Windisch, dazu das Herren-Duo Andre Pulec und Matthias Stelzmüller. Windisch und mit Abstrichen Pulec ist ein Finalplatz zuzutrauen.

Windisch hat seit Juli 2008 nur mit kleinen Pausen für die Weltcup-Antreten mit einer internationalen Gruppe in Calgary trainiert, ist erst vergangenen Samstag von einem vierwöchigen Aufenthalt in Kanada zurückgekommen. Dabei lief die Steirerin kurz vor ihrer Rückreise bei einen Meeting auf allen Strecken österreichische Rekorde, etwa über 500 m um gleich eine Sekunde verbessert. Die Veranstaltung war aber nicht bei der ISU gemeldet, die Rekorde werden daher nicht anerkannt.

Doch die Zeiten stehen und geben Windisch zusätzlich Zuversicht. Sportmedizinische Tests und ihr Training verhinderten am Donnerstag die Anreise der Weizerin zu der WM-Pressekonferenz nach Wien, die Wiener Pulec und Stelzmüller waren aber zugegen. Beide arbeiteten zuletzt in der Heimat sowie in Budapest auf die Heim-Titelkämpfe hin, am Freitag geht es über das Wochenende noch einmal zu Einheiten mit dem starken ungarischen Team.

Pulec: “Die EM ist für mich leider nicht so gut gelaufen. Aber mit einer guten Auslosung ist das Semifinale drinnen, ich darf halt nicht gleich nur mit US-Amerikanern und Koreanern in einen Lauf gelost werden. Dann kann es nämlich auch schnell wieder vorbei sein.” Spezialdistanz von Pulec sind die 1.500 m, da hat er mit zwei sechsten Rängen im Weltcup schon seine Stärke unter Beweis gestellt.

Während Pulec 1998 als Zwölfjähriger schon als Fahnenträger dabei war, ist der 17-jährige Stelzmüller nun in einer vergleichbaren Position. Freilich darf der zweifache Teilnehmer an Junioren-Weltmeisterschaften schon inmitten der Weltelite Aufstellung nehmen, punkto internationaler Topleistung macht er sich aber keine allzugroßen Hoffnungen. “Wenn ich eine Runde aufsteigen kann, wäre das schon ein großer Erfolg für mich”, meinte das ÖESV-B-Kader-Mitglied.

Am (heutigen) Donnerstagmittag gingen die Vorbereitungen in der Halle in die Endphase, wurde mit dem Aufspritzen des Eises begonnen. “Geht es weiter nach Plan”, erklärte Dusika-Stadion-Betriebsleiter Johann Hagmann, “können die Athleten Montagabend mit dem Eistraining beginnen.” Hagmann hat zudem dieselbe Zielrichtung wie Alexander Zimmermann, stellvertretender Wiener Sportamtsleiter: “Wir wollen das Dusika-Stadion mehr beleben.”

1998 war der Besuch mit 1.500 bis 2.000 Zuschauern täglich überraschend gut, damals war Short Track noch deutlich weniger bekannt als heute. Mit einem ähnlichen Zuschaueraufkommen wäre man diesmal sehr zufrieden. Tagestickets sind für 7 Euro zu haben, Kinder bis 15 Jahre haben freien Eintritt. Die Wettkämpfe beginnen am Freitag, 6. und Samstag, 7. März um 12.00 Uhr, am Sonntag, 8. März um 11.00 Uhr. Das Ende der Bewerbe ist jeweils für ca. 17.30 Uhr zu erwarten.

Leben wird es auf den Rängen sicher geben, sind doch schon einige Schulklassen aktiviert worden. Außerdem haben sich die in Wien ansässigen Botschaften der starken Short-Track-Länder China, Japan, Südkorea, USA, Russland und Ungarn mit stimmkräftigen Delegationen angesagt. Wahrscheinlich schillerndste Figur unter den Aktiven wird Apolo Anton Ohno sein. Der US-Amerikaner wurde 2002 in Salt Lake City und 2006 in Turin Olympiasieger.

Das Programm der Short Track WM in Wien:
5. März 2009:
09:00 Offizielles Training
19:00 Welcome Meeting

 

6. März 2009:
11:30 Eröffnungszeremonie
12:00 1.500 m Damen und Herren / Vorlauf Damen 3.000 m, Halbfinale

7. März 2009:
12:00 500 m Damen und Herren / Männer 5.000 m, Halbfinale

8. März 2009:
11:00 1.000 m und 3.000 m, Super Finale Damen und Herren / Vorlauf Damen und Männer Finale / Siegerehrungen
19:30 Closing Banquet

Internet: www.ShortTrackWCh-Vienna2009.com

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