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Shisha-Rauchverbot: "Zum Wasser und Eistee trinken kommt keiner her"

©VOL.AT/Mayer
Das Gastro-Rauchverbot stellt Shisha-Bar-Betreiber vor vollendete Tatsachen: Schließung oder Konzeptänderung. Auch Umut Karabulut aus Dornbirn muss sich etwas Neues einfallen lassen.
"Huqqa Austria" in Dornbirn
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Rauchverbot auch für Shisha-Bars

Das ausnahmslose Rauchverbot in der Gastronomie gilt seit 1. November in ganz Österreich. Besonders fatal ist das Verbot für Betreiber von Nachtlokalen, insbesondere Shisha-Bars. Deren Inhaber müssen nun um ihre Zukunft fürchten - so auch Umut Karabulut, Geschäftsführer der Shishabar „Huqqa Austria“ in Dornbirn. "Das ist unser Famlienbetrieb mit Mama und Papa und Brüdern und Schwestern", erklärt er gegenüber VOL.AT. Die Bar gibt es erst seit rund fünf Monaten. Aufgrund des Rauchverbotes dürfen seit 1. November nur noch "normale Waren", sprich Cocktails, Tee und Kaffee angeboten werden.

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Die Shishas stehen dank dem Rauchverbot still. Quelle: VOL.AT/Mayer

Ohne Shisha keine Shisha-Bar

Bisher war den Shishas ein großer Teil des Umsatzes zu verdanken - doch was jetzt? "Wir dürfen leider keine Shisha mehr verkaufen, was für eine Shishabar sehr schlecht ist", verdeutlicht Karabulut im Gespräch mit VOL.AT. "Ohne Zigaretten würde man schon leben können, aber ohne Shisha ist eine Shisha-Bar keine Shisha-Bar." Er bezeichnet das Verbot daher als "Schwachsinn". Auch beim Umsatz bemerke man durchaus einen Unterschied. Der Grund dafür sei ganz einfach: "Zum Wasser und Eistee trinken kommt keiner her", bedauert Karabulut. Das Geschäft laufe zwar ohne Wasserpfeifen auch, aber von den derzeit sieben Mitarbeitern müsse er ohne Shishas auf längere Sicht rund fünf kündigen.

Shishas und Heizstrahler

Der junge Geschäftsmann gibt allerdings nicht so schnell auf: Pläne für einen Umbau wurden schon eingereicht. In drei Wochen sollen bereits die Arbeiten beginnen. "Der Innenbereich wird in ein Restaurant umgewandelt", verrät Karabulut gegenüber VOL.AT. Der Außenbereich soll ein Wintergarten werden, dort wird es weiter Shishas geben - komplett legal, abgegrenzt vom Restaurantbetrieb und mit Heizstrahlern. "Wir habe das Geld, um umzubauen, andere nicht", erklärt er. Wegen dem Rauchverbot gebe es nur Probleme, Arbeitslose und Insolvenz für Betreiber, die sich einen Umbau nicht leisten können. "Es sind über 100.000 Euro, die wir investiert haben", gibt er zu verstehen. Unter anderem habe er etwa sein Auto und die Wohnung in der Türkei verkauft und alle Ersparnisse investiert. Zum Glück werde er von seiner Familie tatkräftig unterstützt.

(Red.)

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