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Sheryl Crow nahm auf ihrer Farm auf

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Sheryl Crow zeigt in "Detours" wenig Neues, dafür Altbewährtes. One Republic bringt einen Remix von Apologize und gefällig, radiotaugliche Ohrwürmer. Tina Disco bringt Anspruchsvolles.

Vier Jahre nach ihrem bisher letzten Studioalbum hat sich bei Sheryl Crow stilistisch kaum etwas verändert. Das aktuelle Album “Detours” (Universal) klingt allerdings weniger glatt als noch “Wildflowers”. Aufgenommen wurden die 14 Songs auf der Farm der Country-Folk-Pop-Sängerin in Nashville. Als Produzenten holte Crow Bill Botrell zurück, der schon die Aufnahmen zum mit drei Grammys prämierten “Tuesday Night Music Club” geleitet hatte. Als erste Single wurde “Love Is Free” ausgekoppelt, der Longplayer kommt am 22. Februar in den Handel.

One Republic waren eine dieser Bands auf “My Space”, die ohne Plattenvertrag als unglaublich cool gegolten haben. Nun liegt mit “Dreaming Out Loud” (Universal) eine zwiespältige CD vor. Die Oberaufsicht bei den Studiosessions hatte Mentor Timbaland. Er war im Netz auf die Gruppe gestoßen und von der Single “Apologize” derart begeistert, dass er einen Remix anfertigte. Auf dem Debüt sind beide Versionen enthalten. Rundherum gibt es viel Mainstream-Pop-Rock zu hören, von den Produzenten Greg Wells und Ryan Tedder radiotauglich inszeniert. Man stößt auf gefällige Ohrwürmer, etwas lautere Stücke, aber auch auf einfältigen Kitschpop wie den Opener “Say (All I Need)” mit Beats aus der Konserve.

Eine gute Stimme, aber wirklich schlechten Dance-Pop für Großraumdiscos hat Cascada zu bieten. Trotzdem gilt sie als einer der derzeit erfolgreichsten Acts aus Deutschland. Das macht die Songs auf “Perfect Day” (Universal) allerdings nicht besser. Ganz böse hört sich “Because The Night” mit Beats unterlegt an. Ob da Bruce Springsteen an Klage denkt? Cascada covert außerdem “Sk8er Boi” (Avril Lavigne) und “Just Like A Pill” (Pink) – das erinnert so wie die “Eigenkompositionen” an einen überlangen, nervigen Klingelton.

Anspruchsvollere Popmusik tischt Tina Dico auf. Das neue Album der Schwedin, “Count To Ten” (Universal), leidet allerdings darunter, dass die talentierte Künstlerin manchmal unentschlossen zwischen zu viel Tiefgang und dem Wunsch nach Eingängigkeit pendelt. Allerdings mangelt es nicht an tollen Songs wie dem Titelstück oder der Ballade “Open Wide”. “Ich fühle eine Veränderung, seit ich älter bin”, sagt Dico über ihren Reifeprozess. “Meine Perspektiven, meine Träume und meine Prioritäten haben sich geändert.” Der Erfolg blieb: “Count To Ten” schaffte in Dänemark locker Platz eines der Charts.

The Spill Canvas hat als Soloprojekt von Leadsänger Nick Thomas begonnen, aber kaum war das Debüt fertig, schon gründete er eine Band. Mit Verspätung erscheint nun in Österreich die aktuelle, in Amerika bereits 2007 herausgebrachte Platte “No Really, I’m Fine” (Warner). Die Indie-Rock-Truppe aus dem US-Bundesstaat South Dakota weiß mit Alternative-Pop zu gefallen.

Als Metaloper versteht sich “The Scarecrow” (Warner) von Avantasia, einem Projekt unter Federführung des Rocksängers Tobias Sammet. Dieser bekommt namhafte Unterstützung von Leuten wie Alice Cooper oder Michael Kiske (früher Halloween). Auch die Besetzung der Band wird Genrefans gefallen: So saß Eric Singer (Kiss) am Schlagzeug, Rudolf Schenker von den Scorpions steuerte Lead-Gitarren-Teile bei. Vom Konzept her erinnert die Story an “Faust”, stilistisch bietet sich die Schublade Bombast-Power-Metal an. Wen das alles nicht abschreckt, der ist mit Avantasia gut bedient.

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