“Sexualität trifft uns alle, aber ängstigt uns”, ist Michael Musalek, Facharzt für Psychiatrie und ärztlicher Leiter des Anton-Proksch-Institutes, überzeugt. Einerseits scheine das Thema mittlerweile vollkommen enttabuisiert, andererseits habe das kolportierte Bild in den Medien meist nur wenig mit der eigenen Lebensrealität zu tun. “Wird bei Meinungsumfragen gefragt ‘Wie häufig haben Sie Geschlechtsverkehr’, so antworten die meisten Erwachsenen mit ‘zweimal die Woche’. Das ist eine Lüge. Wer lebt schon Sexualität nach der Wochenuhr?”, so Musalek. “Wir sind auch nicht jeden Tag gleich sexuell interessiert.”
“Wir leben zwar in scheinbar so aufgeklärten Zeiten, über Sexualität oder gar Probleme damit zu reden, fällt uns allerdings immer noch sehr schwer”, sagte der Mediziner. Themen wie Selbstbefriedigung oder Sex im Alter seien immer noch tabu. “Im Altersheim muss man die Sexualität quasi an der Eingangstür abgeben”, so Musalek.
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