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Serviten-Orden: Die Wiener Pfarre Rossau ist gerettet

Servitenkirche in Wien Alsergrund
Servitenkirche in Wien Alsergrund ©APA
Der Servitenorden zieht sich aus der Wiener Traditions-Pfarrei im neunten Bezirk zurück. Für Alsergrund eine Schreckensnachricht. Doch nun übernimmt die Erzdiözese Wien die Servitenkirche.

Nach mehr als 350 Jahren nimmt der Servitenorden Abschied von der Rossau im 9. Wiener Bezirk. Kardinal Christoph Schönborn, Generalvikar Franz Schuster und Bischofsvikar Prälat Karl Rühringer haben – ebenso wie der Pfarrgemeinderat – diese Entscheidung der für die Rossau zuständigen Tiroler Servitenprovinz mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen und den Ordensleuten zugleich für deren seelsorglichen Dienst gedankt.

Neuer Pfarrer ab September

Die Erzdiözese Wien übernimmt Kirche, Pfarre und Kloster; die Pfarre wird in vollem Umfang weitergeführt. Kardinal Schönborn hat P. Michel Harb CML von der “Kongregation der Libanesischen Maronitischen Missionare” per 1. September zum neuen Pfarrer ernannt.

Der 34-jährige Ordensmann aus dem Libanon spricht sehr gut deutsch; er ist seit sechs Jahren in Wien – zuletzt am Stephansdom – als Seelsorger tätig. Er und seine Mitbrüder werden sich in Zukunft ausschließlich der Pfarre Rossau widmen; die “Kongregation der Libanesischen Maronitischen Missionare” wurde im Jahr 1865 gegründet; sie ist eine Gemeinschaft von Priestern und Brüdern, die sowohl im Libanon als auch im Ausland in der Pfarrseelsorge tätig ist. Die Servitenkirche ist eines der schönsten barocken Gotteshäuser Wiens, die Pfarrgemeinde gilt als eine der besonders aktiven in der Bundeshauptstadt.

Die Serviten bleiben in der Erzdiözese Wien weiterhin präsent: Sie betreuen die Wallfahrtskirche Mariahilfberg in Gutenstein im südlichen Wienerwald.

Der Orden wurde 1233 in Florenz von sieben Kaufleuten begründet. Zur Zeit der Reformation wurden alle 17 Klöster in Mitteleuropa aufgelöst, 1613 entstand in Innsbruck wieder ein Kloster im deutschsprachigen Raum. 1639 gelang die Klostergründung in Wien. Am Anfang bestand nur eine bescheidene Holzkapelle. 1651 wurde der Grundstein zur heutigen Servitenkirche gelegt. Von Innsbruck aus wurden noch weitere 26 Klöster in den habsburgischen Staaten gegründet.

Das Provinzkapitel der Tiroler Servitenprovinz hatte von 9. bis 14. Februar in Innsbruck eingehend über die Zukunft des Servitenklosters in Wien-Rossau diskutiert. Auf dem Hintergrund der zunehmend eingeschränkten personellen und finanziellen Möglichkeiten sowohl der Provinz als auch des Klosters in Wien wurde der Beschluss gefasst, den Konvent in Wien aufzugeben.

Servitengasse 9, 1090 Wien, Austria

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