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Serbisches Parlament umgezogen

Drei Jahre nach dem Zerfall des Staatenbundes mit Montenegro ist das serbische Parlament, das jahrelang in den Kellerräumen eines wenig ansehnlichen Gebäudes im engsten Stadtzentrum Belgrads tagte, in das Gebäude des ehemaligen jugoslawischen Parlaments umgezogen.

Das in den letzten Jahren
praktisch leerstehende Gebäude wurde vor dem Umzug der Parlamentarier
renoviert. Eine erste Parlamentssitzung an der neuen Adresse findet
am heutigen Nachmittag statt.

Eine gewisse Symbolik ist auch in der heutigen Tagesordnung
enthalten. Die Parlamentarier sollen unter anderem auch über ein
Gesetz über den Gebrauch von Staatsflagge, Wappen und Hymne
entscheiden. Die Staatssymbole waren bereits in der neuen Verfassung
Serbiens Ende 2006 festgelegt worden.

Das ehemalige jugoslawische Parlamentsgebäude ist ein Werk des
Belgrader Architekten Jovan Ilkic und wurde 1936 fertiggestellt, als
auch die erste Sitzung des damaligen jugoslawischen Parlaments im
neuen Gebäude abgehalten wurde.

Nach dem Zerfall des Staatenbundes mit Montenegro gab es zunächst
die Idee, das Parlamentsgebäude in ein Museum zu verwandeln. In den
letzten drei Jahren wurden im Gebäude nur einige Parlamentssitzungen
zur Kosovo-Frage sowie diverse Treffen der Parlamentarier mit
ausländischen Parlamentsdelegationen abgehalten.

Das Parlamentsgebäude im Stadtzentrum Belgrads hatte eine
symbolische Bedeutung bei der politischen Wende im Oktober 2000
gespielt. Der Einbruch von Oppositionsanhängern in das Gebäude
bedeutete damals auch ein Ende für das Regime von Slobodan Milosevic.
Damals wurde das Gebäude auch in Brand gesetzt. Abhanden waren auch
manch wertvolles Gemälde und Möbelstück gekommen.

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