Serbischer Architekt Bogdan Bogdanovic gestorben
Bogdanovic wurde am 20. August 1922 in Belgrad geboren. Nach dem Architektur-Studium und mehreren Bauaufträgen wurde er 1973 Professor an der Belgrader Universität. In Mali Popovic gründete er eine “Dorfschule für die Philosophie der Architektur”. 1982-1986 bekleidete er das Amt eines Bürgermeisters von Belgrad, 1987 begann sein “Rückzug in die Dissidenz”.
In einem 60 Seiten langen Brief warf er Slobodan Milosevic und seiner Partei “großserbische Kriegshetze” vor und gründete die demokratische Oppositionsgruppe “Belgrader Kreis” mit. Nachdem seine Architekturschule geschlossen wurde und er sogar aus seinem Atelier vertrieben worden war, verließ der politisch Bedrohte 1993 Belgrad.
Als Architekt wurde er vor allem durch seine Denkmal-Bauten bekannt. Am berühmtesten wurden seine “Blume aus Beton” in Jasenovac und das mittlerweile zerstörte Mausoleum von Vukovar. Als Autor rechnete Bogdanovic in seinen kulturkritischen Essays mit dem Stalinismus ab.
2002 war Bogdanovic anlässlich seines 80. Geburtstages mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse ausgezeichnet worden. Im Vorjahr hatte das Architekturzentrum Wien, das sein umfassendes Archiv übernommen hatte, das Werk des “Architekturphilosophen” in einer umfangreichen Schau mit dem Titel “Der verdammte Baumeister” vorgestellt.