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Serbien: Nationale Sicherheit in Frage gestellt

Der serbische Generalstabschef Zdravko Ponos hat den serbischen Verteidigungsminister Dragan Sutanovac scharf angegriffen und ihm Inkompetenz, Planlosigkeit und Eitelkeit vorgeworfen.

Die Spitze des Verteidigungsministeriums löse keines der zahlreichen Probleme, sondern sei ein Ort “zum Austausch von Komplimenten”, sagte Ponos der Belgrader Tageszeitung “Politika” am Mittwoch.

 

“Die Verteidigungspolitik funktioniert hier nur symbolisch, ich würde sagen, sie existiert nicht”, kritisierte der Stabschef weiter: “Der Staat besitzt keine Strategie für die nationale Sicherheit.” Schuld daran seien “Inkompetenz, Verantwortungslosigkeit, Unfähigkeit und Arroganz”, konstatierte Ponos. Das Verteidigungsministerium sei ein Wasserkopf mit rund 10.000 Angestellten auf der Gehaltsliste gegenüber 19.500 Personen auf der Sold- und Gehaltsliste der Armee. “Das ist kein Konflikt zweier Persönlichkeiten, sondern ein Zusammenprall zweier Konzeptionen”, betonte der General mit Blick auf den Minister.

Ponos hatte zudem seine Generäle in den letzten Tagen angewiesen, wichtige Empfänge des Verteidigungsministers öffentlich zu boykottieren. Minister Sutanovac habe in dieser Sache inzwischen Staatspräsident Boris Tadic um Hilfe gebeten, berichtete die Zeitung “Blic”, doch dieser schloss eine Vermittlung zwischen den beiden Streitenden aus.

Die tiefen Differenzen zwischen dem Generalstabchef und dem Verteidigungsminister sorgen seit einigen Tagen für öffentliches Aufsehen. Sie wurden letzte Woche evident, als der Generalstabchef samt engsten Mitarbeitern einem traditionellen Jahresempfang des Verteidigungsministers fernblieb.

 

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