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Serbien: Muslimische Parteien für Kooperation

Die beiden führenden bosniakischen (muslimischen) Politiker in Serbien, Arbeitsminister Rasim Ljajic und sein Regierungskollege ohne Geschäftsbereich, Sulejman Ugljanin, galten jahrelang als Erzfeinde.
Nun haben sie sich offenbar versöhnt. Ihre Parteien, die Sozialdemokratische Partei des Sandschak (Ljajic) und die Bosniakische Liste (Ugljanin), haben am Mittwoch vereinbart, im Parlament eine regionale Gruppe der Sandschak-Abgeordneten zu bilden, welches sich um eine Besserstellung dieses ärmlichen Gebietes in Südwest-Serbien bemühen will.

Zunächst soll sich das Gremium dafür einsetzen, dass alle sechs Sandschak-Gemeinden mit hohem Bosniakenanteil in einer Region verbleiben. Früheren Ankündigungen zufolge soll Serbien in Zukunft nämlich in sechs Regionen aufgeteilt werden.

Um die Versöhnung der beiden Politiker waren in den letzten Jahren immer wieder türkische Diplomaten in Belgrad bemüht. Ljajic und Ugljanin sind Anhänger der beiden rivalisierenden islamischen Glaubensgemeinschaften in Serbien. Jene mit Muamer Zukorlic an der Spitze betrachtet die bosnische Hauptstadt Sarajevo als ihr geistiges Zentrum, die andere, deren Oberhaupt Adnan Zilkic ist, tritt dagegen für die Selbstständigkeit der islamischen Gemeinschaft in Serbien ein. In Novi Pazar, dem Verwaltungszentrum des Sandschak, war es in den vergangenen Jahren wiederholt zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der zwei Glaubensgemeinschaften gekommen. Die Mehrheit der rund 150.000 Muslime in Serbien lebt im Sandschak.

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