Serbien: Kroatien beging "ethnische Säuberung"

Internationaler Gerichtshof erklärte sich zuständig für Klage Zagrebs gegen Belgrad Serbien wird vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) eine Klage gegen Kroatien wegen ethnischer Säuberung und Kriegsverbrechen im Laufe der Militäroperation “Oluja” (Sturm) zur Rückeroberung der Krajina im August 1995 einreichen. Dies hat am Dienstagabend der serbische Außenminister Vuk Jeremic angekündigt. Der IGH erklärte sich zuvor bezüglich einer Klage Kroatiens gegen Serbien wegen Genozids während des Krieges 1991-1995 für zuständig.

“Kroatien hat nicht entsprechend auf die Hand der Versöhnung reagiert, welche Serbien wiederholt gereicht hat, um die Vergangenheit hinter uns zu lassen und uns der gemeinsamen europäischen Zukunft zuzuwenden. Kroatien wird angeklagt, damit man endlich die Wahrheit feststellt”, betonte Jeremic gegenüber dem staatlichen TV-Sender RTS. Nach Worten des Ministers lehne Zagreb es ab, sich mit der Tatsache auseinanderzusetzen, dass 250.000 Serben vom Gebiet Kroatiens im Sommer 1995 vertrieben worden seien.

“Wir werden alles unternehmen, um unseren Fall vor Gericht entsprechend zu präsentieren. Wir werden alle Ereignisse im 20. Jahrhundert, während des Zweiten Weltkrieges und in der Zeit des Unabhängigen Staates Kroatien (NDH) analysieren. Wir werden uns der Geschichte zuwenden, um die Wahrheit im Sinne einer gemeinsamen Zukunft festzustellen”, unterstrich der Minister. Serbien wünsche beste Beziehungen mit dem Nachbarland, es gelte jedoch die Wahrheit über die im Laufe von “Oluja” angerichteten Kriegsverbrechen festzustellen, sagte der serbische Minister.

Die Beziehungen zwischen Belgrad und Zagreb sind seit dem Frühjahr erneut schwer gestört, als Kroatien die Unabhängigkeit des Kosovo anerkannt hatte. Für eine weitere Verschlechterung der Beziehungen sorgten kürzlich auch die Wortduelle zwischen dem Präsidenten Kroatiens, Stjepan (Stipe) Mesic, und dem serbischen Außenminister Jeremic.