SeniorInnen besuchten vorarlberg museum

Frastanz. (koe) Auf großes Interesse stieß das Angebot des Seniorenbundes, das neue vorarlberg museum in Bregenz zu besuchen.
Schon von außen betrachtet, zeigte sich der neue Museumskomplex mit einer interessanten Fassadenstruktur in einheitlicher Farbgebung aus dem Weiß der Champagnerkreide.Interessant auch die Oberflächentexturen, welche aus verschiedensten Flaschenböden gestaltet sind. Einladend zeigte sich die offen und einladend gestaltete Erdgeschosszone mit Foyer und Café. Die Besucher sammelten sich im hellen innen liegenden Atrium, sozusagen der zentrale Punkt, welcher ringförmig alle Bereiche erschließt und sich über die vier Geschosse bis in 23 Meter Höhe erstreckt.
Zur Geschichte
Museumsführerin Sofia Braun verteilte dann für jeden Senior Kopfhörer, damit waren ihre Erklärungen auch gut zu verstehen. Das Vorarlberger Landesmuseum wurde im Jahr 1857 gegründet und ist somit eines der ältesten Museen im Bodenseeraum. In seinen Depots lagern heute annähernd 160.000 Objekte aus den Bereichen Archäologie, Kunst, Volkskunde und Geschichte. 2009 wurde das alte Landesmuseum geschlossen, 2011 in vorarlberg museum umbenannt und 2013 im neuen, von cukrowicz nachbaur architekten geplanten und um die alte Bezirkshauptmannschaft erweiterten Gebäude wiedereröffnet.
Fünf Ausstellungen
Der Rundgang begann mit der Ausstellung “buchstäblich vorarlberg“, welche
Bedeutsames aus dem reichen Bestand des Museum und illustriert präsentiert. Den Anfang macht unter a wie “angelicamad” eine Serie von Stichen der Künstlerin Angelika Kauffmann bis zu – z wie zahla, welches die Ausstellung beschließt Dazwischen reihen sich strikt nach dem Alphabet geordnet Architekturmodelle, Fotografien, Heiligenfiguren, Schwertknäufe, Trachtenhauben und vieles mehr. Weiter ging es mit “Römer oder so“, wo mit Fundstücken aus Brigantium sich die BesucherInnen mit der Welt der Römerzeit und mit der Welt der Forschung beschäftigen können. Die Zeit war zu kurz, diese interessanten Funde genau zu betrachten und laden alle Interessenten an der Archäologie zu einem Folgebesuch ein.
Sonderausstellung
Noch bis zum 6.1.2014 ist die Sonderausstellung „Lustenau Lagos African Lace“ zu sehen. Sie erzählt die ungewöhnliche Geschichte der Annäherung von zwei völlig unterschiedlichen Kulturräumen. Menschen, Ideen und Kreativität verbinden sich über die Grenzen hinweg. Farbenfrohe Textilien zeugen von Vorarlberger Handwerkskunst und afrikanischer Lebensfreude. Hintergrundinformationen lassen ein faszinierendes Stück Industriekultur lebendig werden. Sehr gut bei den SeniorInnen kam dann die Ausstellung “vorarlberg. ein making-of” an, welche die Entstehung des Landes zur Diskussion stellt. Aber auch das Museum selbst, seine Gründer, seine Geschichte und seine Sammlung werden in der Ausstellung kritisch hinterfragt. Dazu werden Schmuckstücke aus der Sammlung wie ein spätgotischer Altar, eine Fädelmaschine aus einer Textilfabrik oder ein Gemälde von Rudolf Wacker mit neuen Exponaten konfrontiert und in Szene gesetzt. Die Gäste wurden ermuntert, doch auch einmal persönliche Objekte als Leihgabe dem Museum zur Verfügung zu stellen, um dieser Ausstellung wieder neue Impulse zu geben.
Panoramafenster
“Ein Lieblingsplatz für viele Besucher ist dieser Panoramaraum im OG4, der als kontemplativer Bereich oder Entspannungszone diene”, erzählte die Führerin. Und der Blick nach außen, über den See war wirklich faszinierend. Ein letzter Besuch galt der Ausstellung “Sein & Mein“, die eine akustische Reise durch das Land bringt. Sie entstand unter Mitwirkung vieler Menschen im Land und vermittelt Einblick in bemerkenswerte Lebenswelten. In den gut 90 Minuten konnte leider nur ein Schnelldurchgang durch die fünf Ausstellungen im neuen Museum geboten werden, ein neuerlicher Besuch ist da sicher bald angesagt.