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Senioren, die in soziale Schuhe treten

Maura Pozzera, Rosmarie Fellerer und Peter Hämmerle sind engagierte Senioren bei der „Seniorenbörse Lustenau“.
Maura Pozzera, Rosmarie Fellerer und Peter Hämmerle sind engagierte Senioren bei der „Seniorenbörse Lustenau“. ©edithhaemmerle
Das Ehrenamt im sozialen Bereich wird vorwiegend von Senioren abgedeckt. Lustenau. Wenn Menschen auf einmal reich an Zeit sind, stehen sie meist mitten im Pensionsalter. Viele wollen diesen Abschnitt sinnerfüllt leben und ihren Reichtum an Zeit mit anderen teilen.

Dazu zählen auch Maura Pozzera, Rosmarie Fellerer und Peter Hämmerle. Sie wollen sich in ihrer Gemeinde einbringen und schenken anderen einen Teil ihrer Zeit. Das Trio verrichtet den Dienst bei der „Seniorenbörse Lustenau“ uneigennützig.

Maura Pozzerra ist 69 Jahre alt. Sie genießt ihre Pension seit elf Jahren. Sich für etwas Soziales zu engagieren, schwebte ihr schon länger durch den Kopf. Beim Blick in die Nachbargemeinden stieß sie auf die „Seniorenbörse“. Sie informierte sich darüber und deponierte es an geeigneter Stelle, diese soziale Einrichtung auch in Lustenau einzuführen. Sie „rührte“ im sozialen Bereich der Gemeinde kräftig um und gab so den Anstoß zur Gründung des Vereins. Zusammen mit der Gemeinderätin für Soziales, Susanne Andexlinger, wurde im Vorfeld eine Informationsveranstaltung durchgeführt. Pozzera spürte, dass die Bereitschaft vorhanden ist.  Es war ihr klar, dass es für einen Verein auch einen Obmann braucht. So machte sie sich auf die Suche. „Dabei hatte ich großes Glück. Er  ließ sich finden“, lacht sie. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Helmut Hagen der Richtige für dieses Amt ist. „Er ist mit Leib und Seele dabei und hat ein offenes Ohr für die Anliegen im Team“, erwähnt die Seniorin, die seit Beginn zum Vorstand zählt und dadurch ihre Bereitschaft zum ehrenamtlichen Dienst anbietet. „Für mich war es auch sehr wichtig, dass der soziale Verein parteiunabhängig ist und bleibt“, merkt Pozzera noch an.

Spontane Zusage

Als Rosmarie Fellerer gebeten wurde die Dienste als Kassierin für den Verein zu übernehmen, hat sie spontan zugesagt. Sie ist seit sechseinhalb Jahren in Pension und als langjährige Bankangestellte prädestiniert im Umgang mit Geld. Der Mitgliedsbeitrag wird mit zwölf Euro im Jahr bewusst niedrig gehalten, „so wie es sich für einen sozialen Verein gebührt“, meint die 64jährige Lustenauerin. Und so wie die anderen Vorstandsmitglieder, mit dem Obmann sind es sieben, lässt auch sie sich regelmäßig zum Bürodienst einteilen. Im Sozialzentrum Schützengarten ist der Verein stationiert. Jeden Dienstagvormittag ist das Büro besetzt. Außerhalb dieser Zeit wird auf die Handys der Vorstandsmitglieder umgeschaltet. Somit ist tagsüber immer jemand erreichbar. „Rüstige Senioren helfen weniger rüstigen Senioren“ – lautet die Devise. Das ist eine ideale Einrichtung für ältere Menschen“, begrüßt Rosmarie Fellerer, dass es diese soziale Möglichkeit nun auch in ihrer Heimatgemeinde gibt. Neben dem Bürodienst stellt sich die Vereinskassierin auch für Botengänge, oder kleinere Fahrten, wie Arztbesuche für weniger rüstige Senioren, gerne zur Verfügung.

Soziales Engagement

Zum Team des Vorstandes zählt auch Peter Hämmerle. Denn ohne Männer geht es nicht. Wenn es gilt schwerere Arbeiten zu verrichten, lässt er sich gerne einteilen. Wie zum Beispiel Hecken schneiden oder Rasenmähen. Obwohl er eigentlich kein leidenschaftlicher Gärtner sei, stellt er sich für Gartenarbeiten zur Verfügung. Oder wenn es sonst einmal etwas Schweres zu tragen gibt, ist er zur Stelle. „Da bin ich flexibel“, meint der Lustenauer, der aus Höchst „zugerast“ ist. Der 64-Jährige genießt seine Pension allerdings erst seit zweieinhalb Jahren, aber er genießt sie bewusst. Dabei ist es ihm wichtig, dass er sich auch sozial einbringt. Neben der „Seniorenbörse“ engagiert er sich für „Tischlein deck dich“. „Da hat mich Elmar Stütler als Mensch begeistert, was der alles auf die Beine stellt, das steckt an“, erwähnt Hämmerle den Einstieg in die ehrenamtliche Tätigkeit. „Als dann Helmut Hagen, der Obmann der Seniorenbörse, den ich seit Jahren von der Turnerschaft her kenne, auf mich zukam, seit dem bin ich bei diesem Verein dabei“, erzählt er lachend.

 200 Mitglieder

Dass die Lustenauer Seniorenbörse,  die seit dem 1. Juli 2013 als Verein offiziell registriert ist, auf der Erfolgsschiene fährt, zeigt der Mitgliederstand. Von Null auf 200 Mitglieder innerhalb von gut einem Jahr, das hätte sich das Gründerteam, zu dem auch Herbert Eisen, Heinz Winkler und Dr. Walter Bösch zählen, anfänglich wohl nicht träumen lassen. Nicht ohne Stolz erwähnte der Obmann das 200ste Mitglied, dem für den „runden Beitritt“ auf dem „Luschnouar Markt“ mit einem Blumenstrauß gedankt wurde.

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