Die Semmel gehört zu Vorarlberg wie der Bodensee zu Bregenz. Doch während über Butterpreise, Körneranteile und Roggenmischungen oft gestritten wird, bleibt die klassische Semmel meist unkommentiert.
VOL.AT wollte wissen: Wie gut sind die Semmel in der Landeshauptstadt wirklich?
In einem Selbsttest hat die VOL.AT-Redaktion fünf Semmeln eingekauft – einmal die Kaiserstraße entlang, bei Traditionsbäckereien wie Mangold und Kainz, der regionalen Kette Hamma, einer Filiale der Bäckerei Waltner („Ciabatta“) und beim Supermarkt SPAR. Getestet wurde nach zwei einfachen, aber ehrlichen Kriterien: Optik und Geschmack. Keine Laborauswertung, keine Mikrowaage, keine Inhaltsstoffanalyse – nur reinbeißen, kauen und urteilen.
Testsieger: Hamma – 0,69 €
Die Semmel von Hamma überrascht mit einer krachenden Kruste, weichem Kern und insgesamt viel Substanz. Der Preis liegt im Mittelfeld, das Ergebnis ganz vorne.
"Ein Mittelklasse Preis, der angemessen ist in diesen Zeiten"

Platz 2: Mangold – 0,50 €
Weich, teigig, klassisch. Wer fluffige Semmeln liebt, wird hier fündig. Für Fans von Knusper-Bissen eher enttäuschend.
"Ein bisschen lommelig, aber gut – Geschmackssache halt.“

Platz 3: Kainz – 0,55 €
Solide, aber kein Highlight. Die Kruste knackt, der Rest bleibt durchschnittlich.
"Da fehlt einfach der letzte Biss.“

Sonderfall: Bäckerei Waltner (Filiale „Ciabatta“) – 1,20 € (Handsemmel)
Teuerster Kandidat im Test. Statt einer klassischen Semmel gab’s hier nur eine Handsemmel – rustikal, dunkel, fast schon ein kleines Brot. Geschmacklich interessant, aber zu zäh.
"Mit Käse vielleicht okay – aber solo zu wuchtig.“

Abgeschlagen: SPAR (S-Budget) – 0,25 €
Die günstigste Semmel enttäuscht auf ganzer Linie: hart, trocken, kaum Substanz.
"Als hätte sie schon zwei Tage im Regal gelegen.“ Aber dafür ist der Preis unschlagbar und vielleicht haben wir ja nur Pech gehabt.

Fazit
Fünf Semmeln, ein eindeutiger Sieger: Hamma holt sich im Innenstadt-Vergleich den ersten Platz – mit einer Kruste, die knackt, und einem Inneren, das überzeugt. Mangold landet solide auf Rang zwei, Kainz bleibt im Mittelfeld. Die Handsemmel von Waltner wirkt überambitioniert, während SPAR sich mit einem trockenen Schlusslicht zufriedengeben muss. Wer also in Bregenz auf eine richtig gute Semmel aus ist, braucht keine Kompromisse: Hamma macht laut für VOL.AT-Reporter Dennis Strobel das Rennen. Aber wie jedermann weiß, lässt sich über Geschmack ja streiten und liegt nicht nur im Auge des Betrachters, sondern auch im Gaumen.

(VOL.AT)