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Selenskyj: Russischer Angriff grenzt an Völkermord - Appell an Belarus

Der ukrainische Präsident Selenskyj meldete sich am 4. Tag des Ukraine-Krieges via Video zu Wort.
Der ukrainische Präsident Selenskyj meldete sich am 4. Tag des Ukraine-Krieges via Video zu Wort. ©APA/AFP/UKRAINE PRESIDENCY/
Der ukrainischer Präsident Wolodymyr Slenskyj meldete sich am Sonntag mit einer Videobotschaft zu Wort. Das russische Vorgehen sei verbrecherisch und grenze an Völkermord, außerdem appellierte er an die Bevölkerungs in Belarus: "Seid unsere Nachbarn!".
Ukraine lehnt Verhandlungen in Belarus ab
LIVE-Blog zum Geschehen am Sonntag

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, Russland wegen des Angriffs auf sein Land das Veto-Recht im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu entziehen.

Russischer Angriff grenz für Selenskyj an Völkermord

"Das ist Terror. Sie werden unsere ukrainischen Städte noch mehr bombardieren, sie werden unsere Kinder noch subtiler töten. Das ist das Böse, das in unser Land gekommen ist und zerstört werden muss", sagt er weiter. Die Weltgemeinschaft müsse Russland das Veto-Recht im Weltsicherheitsrat entziehen. Das russische Vorgehen sei verbrecherisch und grenze an Völkermord, sagt Selenskyj in einer kurzen Videobotschaft.

Selenskyj appelliert an Belarussen: "Seid unsere Nachbarn!"

Am vierten Tag des russischen Angriffs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an die Solidarität der Menschen im Nachbarland Belarus appelliert. "Von Ihrem Gebiet aus schießen die Truppen der Russischen Föderation Raketen auf die Ukraine", sagte Selenskyj am Sonntag in einer Videobotschaft. "Von Ihrem Gebiet aus werden unsere Kinder getötet und unsere Häuser zerstört."

Zwei Raketen von Belarus in die Ukraine abgeschossen

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko räumte wenig später ein, dass zwei russische Raketen von belarussischem Gebiet aus abgeschossen worden seien. Belarus selbst habe aber keine Soldaten und auch keine Munition in der Ukraine, betonte der Autokrat.

Selenskyj rief in seiner Ansprache die Menschen in Belarus dazu auf, sich klar zu positionieren - auch mit Blick auf ein belarussisches Verfassungsreferendum, das am Sonntag anstand: "Wir sind Ihre Nachbarn. Wir sind Ukrainer. Seien Sie Belarus - und nicht Russland!"

Ukraine will "internationale" Truppe aus Freiwilligen aufstellen

Selenskyj kündigte an, dass sein Land eine "internationale" Truppe mit Freiwilligen aus dem Ausland aufstellen will. "Dies wird ein entscheidender Beleg für Ihre Unterstützung für unser Land sein", hieß es in einer Erklärung.

Laut Lukaschenko wurden die zwei Raketen abgefeuert, "weil Kiew drei bis vier Raketendivisionen an der Grenze" zu Belarus stationiert habe, sagte Lukaschenko am Sonntag Staatsmedien zufolge in Minsk. Vorwürfe, dass auch belarussische Soldaten an der Seite Russlands in der Ukraine kämpfen, wies er mit Nachdruck zurück. "Dort gibt es keine einzige belarussische Patrone." Allerdings helfe Belarus "natürlich" den Russen. Verwundete würden versorgt.

Lukaschenko fordert Kriegs-Ende in der Ukraine

Zugleich forderte Lukaschenko, den Krieg zu beenden. "Ich würde dies allerdings nicht Krieg nennen. Es ist ein Konflikt. In zwei Tagen ist es ein Krieg, in drei Tagen eine Schlacht", sagte er. "Wir müssen uns an den Verhandlungstisch setzen und die Fragen lösen, auch diejenigen, die von Russland vorgebracht wurden." Er betonte, Russland sei zu Verhandlungen in der belarussischen Stadt Gomel bereit. "Wenn (die Ukrainer) nicht kommen (...), was soll man dann machen, es ist ihre Wahl." Die Ukraine lehnt Gespräche in Belarus ab, weil sich das Nachbarland nicht neutral verhält, sondern Russland unterstützt.

(APA/Red)

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