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Seit Corona: Immer weniger wollen in Wien wohnen

Wien hat während der Corona-Krise etwas an Charme verloren.
Wien hat während der Corona-Krise etwas an Charme verloren. ©pixabay.com
Die Wohnumfrage 2020 zeigt: Immobiliensuchende wollen aufs Land, Städte wie Wien werden zunehmend unattraktiv. Auch Gärten, Balkone oder Terrassen werden verstärkt nachgefragt.
In diesen Bezirken wohnen Wiener am liebsten

Durch die Coronakrise haben sich die Wohnwünsche der Österreicher deutlich verändert: Wien ist als Wohnort weniger gefragt als früher, deutlich mehr Menschen würden gerne auf dem Land wohnen. Das hat eine heute, Mittwoch, veröffentlichte Onlineumfrage der Internetplattformen sReal und Wohnnet zeigt.

Ländliche Idylle beliebt

Verliererin der Coronakrise im Beliebtheitsranking ist eindeutig die Bundeshauptstadt: Während vor Corona 34 Prozent der Immobiliensuchenden unbedingt nach Wien wollten, waren es danach nur noch 25 Prozent. Die Landeshauptstädte blieben dagegen einigermaßen stabil bei den Wohnwünschen (15 Prozent vs. 16 Prozent), ein wenig beliebter wurden kleinere Bezirksstädte (12 Prozent vs. 16 Prozent). Ländliche Idylle suchten vor Corona 39 Prozent der Befragten, danach waren es 43 Prozent. Rechnet man hier die Bezirkshauptstädte dazu, wollen fast 60 Prozent der Befragten weg aus den größeren Städten.

Die Umfrage wird seit 2012 auf den Immobilien-Plattformen sreal.at und wohnnet.at durchgeführt. Im Untersuchungszeitraum vom 30. Jänner bis 30. Juni dieses Jahres wurden 5.274 User der Plattformen zu ihren Wohnbedürfnissen befragt.

Garten und Balkon stiegen im Wert

Auch der Wunsch nach Freiflächen ist deutlich ausgeprägter aus früher: Waren in Prä-Corona-Zeiten ein Garten (29 Prozent), ein Balkon oder eine Terrasse (56 Prozent) sehr wichtig, stieg die Beliebtheit danach für die Teilnehmenden bei Gärten um 16 Prozentpunkte an, bei Balkon und Terrasse waren es plus drei Prozentpunkte.

Fast drei Viertel der Immobiliensuchenden, nämlich insgesamt 73 Prozent, wollen Eigentum erwerben. Ein Grundstück suchen dabei 12 Prozent, eine Eigentumswohnung 30 Prozent, und ein Haus wollen 31 Prozent kaufen.

Wiener Zinshausmarkt trotzt der Coronakrise

Mit einer kräftigen Preisentwicklung und einer hohen Nachfrage durch heimische Privatinvestoren trotzt der Wiener Zinshausmarkt der Coronakrise. Durch die Niedrigzinsen der EZB bleibe dieser Sektor weiter attraktiv, erklärte der Consulter EHL am Mittwoch. Auf Jahressicht lägen die Wertsteigerungen im Schnitt bei 10,5 Prozent. Das Transaktionsvolumen werde heuer über den 1,75 Mrd. von 2019 liegen.

Damit würde es - trotz der Covid-19-Pandemie - heuer das dritte Jahr in Folge einen Anstieg beim Transaktionsvolumen geben. Käuferseitig traten im Vorjahr zu 55 Prozent Private oder Stiftungen auf, zu 43 Prozent Projektentwickler, die Objekte für Parifizierungen und einen anschließenden Abverkauf erwarben. Immo-AGs, Fonds, Banken, Versicherungen spielen anzahlsmäßig eine geringe Rolle.

(APA/red)

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