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"Sehe das als Unfall"

Michael Schumacher hat Williams-BMW und Toyota vor Betrugsvorwürfen in Schutz genommen und das Prozedere bei der Disqualifikation der beiden Teams nach dem Rennen in Montreal kritisiert.

„Ich unterstelle niemandem in der Formel 1 absichtliche Regelverstöße. Wir arbeiten für Firmen, die ein Image haben. Da kann man nicht versuchen, mit illegalen Mitteln einen Wettbewerb zu beeinflussen. Das macht niemand”, sagte der Ferrari-Pilot in Indianapolis. „Ich sehe das als Unfall, der passieren kann.”

Die Williams-BMW-Piloten Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya sowie ihre Toyota-Kollegen Cristiano da Matta und Olivier Panis waren am vergangenen Sonntag nach dem Großen Preis von Kanada wegen regelwidriger Bremsbelüftungen an ihren Autos disqualifiziert worden. Er könne sich nicht vorstellen, dass die fehlerhafte Bremsbelüftung „einen Wettbewerbseinfluss hatte”, sagte Michael Schumacher. Auch Ralf Schumacher betonte noch einmal: „Wir haben nie und werden nie betrügen. Es war keine Absicht.”

Als Konsequenz aus der Entscheidung von Kanada schlug Schumacher eine Regeländerung vor. Nach seiner Ansicht sollten Autos, die nach der Qualifikation von den technischen Kontrolleuren ohne Beanstandungen getestet wurden, auch nach dem Rennen nicht mehr aus der Wertung genommen werden dürfen.

Vor dem Großen Preis der USA am Sonntag wehrte sich Michael Schumacher auch gegen den Eindruck eines “Überholverbots” für seinen Teamkollegen Rubens Barrichello. Der Brasilianer hatte sich in Montreal mit dem Deutschen kurze Zeit ein Duell geliefert, den sechsfachen Champion aber nicht überholen können. „Die ganze Diskussion, von wegen dass der Eine nicht darf und der andere darf alles, ist Schwachsinn”, sagte Schumacher. „Wir kommen sehr gut miteinander aus. Er ist ein schneller Hund und ein guter Typ.” Auch Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn wollte von einer Stallregie nichts wissen: „Die Anweisungen sind klar: sie rammen sich nicht gegenseitig von der Strecke, aber sie können tun, was sie wollen, solange es vernünftig ist.”

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