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Secession - Barbara Holub: „Gute Ideen zu haben, genügt nicht“

Vorstands-Neuwahl findet am 3. Dezember statt. Das Programm für 2008 ist bereits weitgehend fixiert.

Die heute, Mittwoch, eröffnenden Ausstellungen in der Wiener Secession sind die letzten unter dem aktuellen Vorstand der Künstlervereinigung und unter Präsidentin Barbara Holub. Am Montag (3. Dezember) gibt es vorgezogene Vorstands-Neuwahlen – nur eineinhalb Jahre nach dem von Anfang an umstrittenen und von zahlreichen Austritten begleiteten Amtsanritts Holubs. „Dass wir heute hier sitzen und sogar ein halbes Jahr eigenes Programm gemacht haben, erscheint wie ein Wunder“, meinte Holub am Rande einer heutigen Pressekonferenz.

Die „ganz großen Auseinandersetzungen“ der letzten Monate und die „undifferenzierten Attacken gegen meine Person“ hätten Holub, die am Montag nicht mehr kandidieren wird, mit der Realität konfrontiert:
„Es genügt nicht, gute Ideen zu haben und zu glauben, dass das Haus von Künstlern geleitet wird“, resignierte sie. “Änderungen in einem Haus mit solch einer Position haben nur dann eine Chance, wenn sie vom Umfeld unterstützt oder zumindest mit neutralem Abwarten begleitet werden.“

Der Widerstand gegen die von ihr gewünschten Neuerungen sei „von vielen Seiten überbordend“ gewesen. Für die künftige Leitung wünsche sie eine „größere Offenheit“, um die starke Involvierung der Mitglieder, die „in den Medien häufig nur als Streitereien“ dargestellt worden sein, weiter hochzuhalten. Außerdem hoffe sie, dass die Auseinandersetzungen künftig auf einer Ebene stattfinden würden, „die dem Niveau des Hauses entsprechen.“

Dass ihre Amtszeit allerdings gerade jetzt zu Ende geht, wo „wir endlich eine Situation haben, die es uns ermöglicht, was wir immer wollten“, nämlich einen Vorstand der sich „mit Begeisterung und Fantasie“ für Inhalte interessiere, ist für Holub allerdings „reine Ironie“. Neben dem vergangenen halben Jahr, in dem der aktuelle Vorstand sein eigenes Programm umsetzen konnte, steht aber auch schon die Planung für 2008 fest.

Gewisse Ideen wie das von Tatzu Nishi geplante Projekt, bei dem die Secessions-Kuppel in ein Hotelzimmer umfunktioniert werden sollte, sowie die Vermietung der Secession während der EURO 2008 wurden nun allerdings aus der Planung eliminiert. „Damit das funktioniert ist eine wirkliche Identifikation mit den Inhalten notwendig“, so Holub. „Wir wollen da keine unbewältigbaren Aufgaben hinterlassen.“

Die Ausstellungen in den Haupträumen stehen bis Jänner 2009 fest:
So werden Werner Feiersinger und Philippe Decrauzat (29. 2. bis 13. 4.), Frances Stark, Dave Allen und Jo Baer (26. 4. bis 22. 6.), Thomas Hirschhorn und Isa Rosenberger (4. 7. bis 7. 9.), Klaus Weber (19. 9. bis 16. 11.) und Sharon Lockhart (28. 11. bis 26. 1.) die Secession 2008 bespielen.

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