Süd-Tower vorerst auf Eis
Bei einer Prüfung durch die Bezirkshauptmannschaft Mödling seien einige Mängel in der Planung festgestellt worden.
In der Diskussion um den geplanten 160 Meter hohen Süd-Tower in Vösendorf (Bezirk Mödling) hatte Landeshauptmann Erwin Pröll (V) vor einem Monat Bezirkshauptmann Hannes Nistl beauftragt, ein aufsichtsbehördliches Verfahren einzuleiten. Geprüft werde die Baugenehmigung, bestätigte Nistl damals.
Dabei seien nun einige kleinere Mängel und ein großer Mangel in der Planung festgestellt worden, sagt der Bezirkshauptmann am Freitag zum ORF NÖ. Nach der niederösterreichischen Bauordnung sei auf dem Grundstück in Vösendorf ein Bauwerk in dieser Höhe nicht möglich. Eine Bestimmung besage, dass ein Objekt an einer Straße nicht höher sein darf als der Abstand zur gegenüberliegenden Baufluchtlinie. Einfach ausgedrückt: Würde man das Hochhaus auf den Boden umlegen, dürfte es kein anderes Gebäude berühren.
Zu kleineren Mängeln gehört, so der Bezirkshauptmann im ORF NÖ, die Frage der Parkplätze. 746 Abstellmöglichkeiten seien geplant, ab 750 wäre eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) notwendig. Der Sachverständige der BH sei der Meinung, dass mehr Parkplätze notwendig seien. Die Gemeinde als Baubehörde hat jetzt zwei Wochen Zeit, die rechtliche Position aus ihrer Sicht darzustellen. Dann soll der endgültige Entscheid durch die BH fallen.
Der geplante Büroturm, in dem 1.500 Arbeitsplätze untergebracht sein sollen, stößt auf einige Kritik. Die Plattform SOS-Lebensraum Süd ortet eine falsche Flächenwidmung, unzulässig für die Errichtung des Wolkenkratzers. Aus den umliegenden Gemeinden Brunn am Gebirge, Wiener Neudorf und auch in Wien-Liesung herrscht Skepsis hinsichtlich des befürchteten Verkehrsaufkommens. Ein absolutes Verkehrschaos in Vösendorf befürchten die NÖ Grünen im Zusammenhang mit dem Projekt.