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Schwermütig und eingängig: White Lies

©White Lies
White Lies sind groß im Kommen. Starsailor musizierten mit Ron Wood. Die Toten Hosen bringen eine neue Scheibe auf den Markt. Und Disco-Klassiker erleben ein Revival: News aus der Musikszene.

Wieder ein “nächstes großes Ding” aus Großbritannien: Das Debüt “To Lose My Life…” (Universal) von White Lies wurde vom englischen Magazin “Mojo” unter die neun wichtigsten Veröffentlichungen von 2009 gereiht (“Wiedergeburt des epischen britischen Indie-Pop”). Nach der Veröffentlichung auf der Insel schoss die Platte auf den ersten Platz der Charts. Hierzulande muss man sich etwas gedulden, bis die starke Scheibe des Trios aus dem Westen Londons in den Geschäften liegt. Die Band zählt unüberhörbar Joy Division zu den Einflüssen, verbindet schwermütige-emotionelle Sounds aber mit stark ins Ohr gehenden Melodien.

Starsailor sind zurück: Nach dem enttäuschenden, nach amerikanischem Rock klingenden “On The Ouside” (2005) präsentieren sich die melodischen Britpopper mit “All The Plans” (EMI, Veröffentlichung: 6. März) und der Single “Tell Me It’s Not Over” in alter Form. Die Platte enthält zwar eine Aufnahmesession mit Ron Wood (Rolling Stones), zwanghafte Versuche wie zuvor, sich Kritikern beweisen zu müssen, sind aber zum Glück ausgeblieben.”Das neue Album zeigt, wie wir sind”, meint Sänger/Gitarrist James Walsh. “(…) Wir haben uns wieder auf den Sound besonnen, den wir lieben und mit dem wir uns überhaupt einen Namen gemacht haben.”

Razorlight können die künstlerischen Erwartungen mit ihrem dritten Longplayer “Slipway Fires” (Universal) nur bedingt erfüllen. Das Problem liegt in der unterschiedlichen Qualität der Songs, was sich in der Auswahl der Singles manifestiert. Nach dem schwachen, schmierigen “Wire To Wire” wurde nun das gefällige “Hostage Of Love” ausgekoppelt. Nachdem der selbstbetitelte Vorgänger auf Platz eins der UK-Charts geklettert war, biedert sich der Nachfolger stellenweise zu sehr dem Mainstream an. Aber nicht immer wird zu dick aufgetragen, manche Lieder (wie “60 Thompson”) sind durchaus hörenswert. Neben der Standard-Ausgabe der CD gibt es eine schön gestaltete “Hardback Edition” im Kartonschuber mit Bonus-DVD.

Die Toten Hosen haben die Hymne “Alles was war” als zweite Single aus “In aller Stille” ausgekoppelt. Auf der Maxi-CD gibt es zusätzlich zwei bisher unveröffentlichte Lieder, wobei “Kaufen geh’n” durchaus auch auf dem Album seine Berechtigung gehabt hätte. Live kann man die Punkrocker beim Novarock (19. bis 21. Juni in Nickelsdorf im Burgenland) erleben.

Das Vinyl-Revival zieht die Wiederveröffentlichung einiger Klassiker im Originalformat und ebensolcher Aufmachung mit sich. So erschien jetzt “Axis: Bold As Love” von The Jimi Hendrix Experience” bei Universal auf 180 Gramm schwerer Platte. Das wunderschöne Artwork des Covers wurde um ein informatives Booklet erweitert. Und nach den digitalen Remix-Exzessen der vergangenen Jahre verkündet ein Sticker auf der Hülle wohltuend: “All analog pressing”.

1978 war das Jahr mit dem Disco-Hit “You Make Me Feel (Mighty Real)” von Sylvester. 2009 erlebt der Song als Teil des Soundtracks zum Film “Milk” (mit Sean Penn) ein Revival. Grund genug für Universal, die Kopplung “The Original Hits” von Sylvester herauszubringen. Diese enthält u.a. die sechsminütige Version des Disco-Klassikers.

Für Partys dürfte sich die Zusammenstellung “MTV Kulthits” (Universal) bestens eignen. Auf zwei Scheiben sind unverwüstliche Pop-Klassiker der 80er und 90er versammelt – von “Video Killed The Radio Star” der Buggles über “Cream” von Prince bis zu “What’s Up” der 4 Non Blondes. Unter den 38 Beiträgen, zusammengestellt von Musikprofi Roman Eggenberger, gibt es jedenfalls keine Füller, sondern ausschließlich Chart-Stürmer.

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