Schweizer Uhren-Milliardär verstorben: Was passiert mit seinen Milliarden?

Jörg Bucherer, der verstorbene Patron des renommierten Uhren- und Schmuckhändlers Bucherer, hinterlässt ein beeindruckendes Vermögen und ein beachtliches Erbe, aber er hat keine direkten Nachkommen. Bekannt für seine visionäre Führung, steuerte Bucherer das Unternehmen seit 1977 und verwandelte es in einen globalen Marktführer. Sein letzter großer geschäftlicher Coup war der Verkauf des Unternehmens an Rolex Ende August 2023, wofür er geschätzte vier Milliarden Franken erhielt.
Verkauf an Rolex
Jörg Bucherer verstarb kurz nach dem Verkauf seines Unternehmens an Rolex im November im Alter von 87 Jahren. Sein Tod markiert das Ende einer langen Familientradition, die 1888 mit seinem Großvater Carl F. Bucherer begann. Trotz seiner "Freude an den Frauen", wie das Schweizer "Handelsblatt" einen Freund zitiert, blieb Jörg Bucherer unverheiratet und kinderlos. Laut Claudia Steinfels, Inhaberin von Steinfels Art Consulting, war Bucherer erleichtert, die Zukunft des Unternehmens gesichert zu haben. Sie war eine von vielen, die sich in einer Todesanzeige von Bucherer verabschiedeten, darunter zahlreiche prominente Persönlichkeiten.

Das Rätsel um das Milliardenvermögen
Die Frage, was mit Bucherers riesigem Vermögen geschehen soll, bleibt offen. Spekulationen zufolge könnte das Geld für die Gründung einer oder mehrerer Stiftungen verwendet werden. Bucherer war bekannt für seine Unterstützung des Kultur- und Kongresszentrums Luzern (KKL) und Luzern Tourismus.
Der Luzerner Anwalt Urs Mühlebach, der seit 2013 im Verwaltungsrat von Bucherer sitzt und am Verhandlungstisch mit Rolex saß, ist nun für die Abwicklung von Bucherers Hinterlassenschaft zuständig. Er bestätigt, dass er der Testamentsvollstrecker ist, gibt jedoch laut "Blick" und "Handelsblatt.ch" keine Auskunft über mögliche Stiftungen. Das Testament soll im Januar eröffnet werden, und in demselben Monat ist eine Abschiedsfeier geplant, zu der nur geladene Gäste erwünscht sind.
Wer erbt das Imperium?
Interessant ist, dass Bucherer zu Lebzeiten die familiären Bindungen zu seinem Cousin Erich Bucherer und dessen Familie, zu der die Dübendorfer SP-Politikerin Evelyne Bucherer Romero gehört, durchtrennt hatte. Nach dem neuen Schweizer Erbrecht ist er somit niemandem erbrechtlich verpflichtet.
(VOL.AT)