Um 11.35 Uhr war ein Euro knapp 1,101 Franken wert. Damit wurde diese magische Grenze erstmals seit Aufhebung des Mindestkurses durch die Schweizer Nationalbank (SNB) wieder überschritten. Die Entwicklung hatte sich bereits in den letzten Tagen angekündigt. Hauptgrund für die Kursveränderung ist eine Wiedererstarken des Euro. So notierte 1 Euro in der Nacht auf Freitag rund einen halben Rappen höher als noch in der Nacht davor.
Euro legt gegenüber dem Dollar zu
Der Euro hat insbesondere gegenüber dem Dollar deutlich zulegen können. Im Handel macht man dafür die Zweifel darüber, ob die US-Notenbank Fed kommende Woche einen Zinsschritt verkünden wird, verantwortlich. Inwiefern von diesem Effekt auch der Euro-Franken-Kurs beeinflusst wird, ist aber nicht klar.
Positiv anmutende Konjunkturzahlen
Positiv beeinflusst wird der Euro im Vergleich zum Franken auf alle Fälle aber durch positiv anmutende Konjunkturzahlen aus dem europäischen Wirtschaftsraum. Der Franken verliert an Stärke, weil das wirtschaftliche Umfeld dadurch nicht mehr als so unwägbar angesehen wird wie auch schon. Die Rolle des Frankens als sicherer Hafen in turbulenten Zeiten lässt dadurch nach, wie Devisenexperten festhalten.
Starker Franken = teure Schweizer Produkte
Sich über die Kursentwicklung freuen dürften sich insbesondere exportorientierte Schweizer Unternehmen. Je schwächer der Schweizer Franken ist, desto konkurrenzfähiger sind sie im Markt. Selbst wenn der Euro-Franken-Kurs demnächst über die Marke von 1,10 Franken bleibt, ist ein Franken aber immer noch über 10 Rappen mehr wert als vor der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Jänner. Dementsprechend teurer sind weiterhin die Schweizer Produkte im Vergleich mit Konkurrenzprodukten aus dem Euroraum.