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Schweizer Firmenpleiten im ersten Halbjahr auf Rekordhöhe

Seit Anfang Jahr haben in der Schweiz so viele Unternehmen Konkurs angemeldet wie noch nie in den letzten zehn Jahren. Insgesamt sind 2.455 Firmen pleitegegangen, 32 Prozent mehr als 2008, wie die Wirtschaftsauskunftei Dun and Bradstreet am Donnerstag mitteilte.

Stark angestiegen ist die Zahl der Firmenkonkurse insbesondere in den Monaten Mai und Juni, als 51 respektive 70 Prozent mehr Konkurse angemeldet wurden als 2008. Dun and Bradstreet (D&B) bezeichnete diesen Anstieg von Konkursen allerdings erst als “Vorgeschmack auf die bevorstehende Hochsaison” im Herbst und Winter dieses Jahres.

Dann dürften vor allem lokal agierende Einzelhandels-, Gastgewerbe- und Handwerksbetriebe betroffen sein. Diese hätten bisher vom noch robusten Privatkonsum profitiert, was sich auch im unterdurchschnittlichen Zuwachs der Konkurse bei solchen Unternehmen widerspiegelt.

Mit dem Rückgang des Privatkonsums werde sich die Rezession nun aber auch beim lokalen Gewerbe immer stärker bemerkbar machen, prophezeit D&B. Für das ganze Jahr rechnet die Wirtschaftsauskunftei mit einem Rekordwert von 5.100 Firmenkonkursen in der Schweiz. Voriges Jahr wurden rund 4.000 Konkurse gezählt.

Den Höhepunkt der Pleitewelle bereits erreicht hätten dagegen die Export- und Finanzindustrie, teilte D&B weiter mit. Aus diesen Branchen ist die Zahl Konkurse im ersten Halbjahr 2009 am stärksten gestiegen. So haben 115 Holding- und Investitionsgesellschaften Konkurs angemeldet, mehr als eineinhalb Mal so viel wie im Vorjahr.

Unter den Uhren- und Präzisionsinstrumentenherstellern haben doppelt so viele Firmen aufgeben müssen als 2008, und im Maschinenbau ist die Zahl der Pleiten um 79 Prozent gestiegen.

Drastisch erhöht hat sich die Zahl der Konkurse auch unter den Personalvermittlern (von 4 auf 14) und bei den Steuer- und Unternehmensberatungsunternehmen (+75 Prozent). Die Zahl der Konkurse in der Export-, Finanz- und Beratungsindustrie werde in den kommenden sechs Monaten ähnlich hoch bleiben, allerdings nicht mehr weiter ansteigen, glaubt D&B.

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