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Schweiz überwacht künftig Sportfunktionärs-Konten

Blatters Konto nun offenes Buch
Blatters Konto nun offenes Buch
Banken in der Schweiz müssen finanzielle Transaktionen internationaler Sportfunktionäre - etwa der Chefs von FIFA und IOC - künftig scharf unter die Lupe nehmen. Das Parlament in Bern beschloss am Freitag mit 128 zu 62 Stimmen, dass bestehende Regeln zur Bekämpfung von Geldwäsche und Korruption auch auf leitende Mitarbeiter internationaler Sportorganisationen anzuwenden sind.


Durch die Gesetzesänderung werden nun auch die Präsidenten des Fußball-Weltverbandes (FIFA), Joseph Blatter, und des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, sowie etliche weitere hohe Funktionäre als “politisch herausgehobene Persönlichkeiten” eingestuft. Damit sind alle Schweizer Finanzinstitutionen verpflichtet, Kontrollmechanismen zur Erkennung illegitimer Finanzpraktiken anzuwenden, berichtete die öffentlich-rechtliche Nachrichtenplattform Swissinfo am Freitag. IOC-Präsident Thomas Bach begrüßte die Maßnahme. Der Beschluss des Schweizer Parlaments entspreche der im IOC bereits gepflegten Praxis der Kontrolle durch unabhängige Buchprüfer.

IOC und FIFA begrüßten die Maßnahme. IOC-Präsident Thomas Bach erklärte, alle Finanztransaktionen im Bereich des IOC würden der Kontrolle durch unabhängige Buchprüfer unterliegen: “Die Entscheidung der Schweiz stimmt also mit unserer heutigen Praxis überein und wir begrüßen sie von ganzem Herzen.”

Ein FIFA-Sprecher erklärte: “Wie die FIFA bereits mehrfach gesagt hat, unterstützt die FIFA Regierungsmaßnahmen zum Schutz der Integrität des Sports und zum Kampf gegen Korruption.”

Betroffen sind von der Gesetzesänderung laut Swissinfo insgesamt rund 65 in der Schweiz ansässige internationale Sportföderationen. Die Gesetzesvorlage hatte der Abgeordnete Roland Büchel von der national-konservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) eingebracht. Zur Begründung erklärte er, Korruptionsskandale in Sportorganisationen mit Sitz in der Schweiz hätten dem Land Schaden zugefügt.

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