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Schweiz siegt gegen Spanien 1:0

©EPA
Die Schweiz hat zum Abschluss der ersten Runde der Gruppenphase bei der Fußball-WM in Südafrika für die erste Sensation gesorgt.
WM-Fehlstart für Europameister Spanien

Die “Eidgenossen” feierten gegen Europameister Spanien einen 1:0-(0:0)-Zittersieg. Den einzigen Treffer des Spiels erzielte der 23-jährige St. Etienne-Legionär Gelson Fernandes entgegen den Spielverlauf in der 52. Minute. Die Iberer waren in Durban die gesamte Partie über feldüberlegen, blieben aber im Abschluss glücklos. Xabi Alonso traf bei der besten Chance nur die Latte (70.).

Für die Spanier, für die es im Kampf um den ersten Weltmeistertitel gleich zum Auftakt einen Rückschlag gab, war es erst die zweite Niederlage in den vergangenen 48 Spielen (nach dem 0:2 gegen die USA im Halbfinale des Confed Cups im Vorjahr). Für die Schweizer war es der erste Sieg im 19. direkten Duell (1-3-15), sie liegen damit nach dem ersten Spieltag in der Gruppe H mit Chile gleichauf an der Spitze. Die Chilenen hatte sich zuvor gegen Honduras ebenfalls mit 1:0 durchgesetzt. Am Montag trifft Chile zuerst auf die Schweiz, im Abendspiel stehen einander Spanien und Honduras gegenüber.

Die Spanier erarbeiteten sich vor 60.000 Zuschauern im Moses-Mabhida-Stadion von Beginn an an eine optische Überlegenheit und hatten mit fast 70 Prozent vor der Pause auch deutlich mehr Ballbesitz. Wirklich Kapital schlagen konnten die Iberer daraus aber nicht, die Schweizer standen in der Defensive sicher und ließen kaum effektive Chancen zu. Nur zweimal kam die Truppe von Teamchef Vicente Del Bosque gefährlich vor das Tor von Diego Benaglio, Pique scheiterte nach einem schönen Haken aber am Schweiz-Goalie (24.) und ein Villa-Heber aus spitzem Winkel fand nicht den Weg in Richtung Tor (45.).

Sonst hatten es die Spanier mangels genialer Ideen nur mit Schüssen probiert. Ein Versuch von Silva fiel zu schwach aus (17.), Ramos traf mit links nur das Außennetz (17.) und Iniesta knallte den Ball deutlich drüber (43.).

Nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts am Spielgeschehen, die Spanier zogen wieder ihr “Power-Play” auf. Wie aus dem Nichts gingen allerdings die Schweizer, die vor der Pause nur bei einem Ziegler-Freistoß, den Casillas im Nachfassen pariert hatte (26.), ihre Gefährlichkeit angedeutet hatten, in Führung. Casillas blieb im 1:1-Duell mit dem heranstürmenden Derdiyok zwar noch Sieger, Fernandes staubte allerdings vor Pique zum 1:0 ab (52.).

Der Europameister zeigte sich vom Rückstand unbeeindruckt und drängte weiter auf den ersten Turniertreffer, Benaglio rettete aber vor Villa (61.). Del Bosque versuchte daraufhin mit einem Doppeltausch, bei dem Torres und Navas in die Partie kamen, für neue Impulse zu sorgen. Und die Chancen häuften sich mit Fortdauer des Spiels.

Iniesta schoss unbedrängt von der Strafraumgrenze genauso am Tor vorbei (63.), wie Torres aus der Drehung (68.). Zudem hatten die Spanier auch kein Glück. Ein wuchtiger 20-Meter-Schuss von Xabi Alonso landete an der Latte, Benaglio wäre machtlos gewesen. Der Schweiz-Goalie hielt auch in der Folge gegen Navas (72.) den Sieg fest. Und auf der anderen Seite wäre fast noch das 2:0 gefallen, Derdiyok ließ Pique und Puyol aussteigen, traf mit dem Außenrist aber nur die Stange (74.). Die Schlussoffensive der Spanier blieb unbelohnt.

Damit sind die Schweizer, die ohne die verletzten Frei und Behrami auskommen mussten, bei einer WM bereits 484 Minuten ohne Gegentreffer. In Deutschland hatten sie sich im Achtelfinale erst im Elfmeterschießen der Ukraine geschlagen geben müssen. Das bisher letzte WM-Tor kassierten die Schweizer bei der WM 1994 in den USA – beim 0:3 gegen Spanien.

Fußball-WM 2010, Gruppe H (1. Runde): Spanien – Schweiz

Endstand 0:1 (0:0). Durban, Moses-Mabhida-Stadion, 60.000, SR Howard Webb (England).

Tor: 0:1 (52.) Fernandes

Spanien: Casillas – Ramos, Pique, Puyol, Capdevila – Busquets (62. Torres), Xabi Alonso – David Silva (62. Navas), Xavi, Iniesta (77. Pedro) – Villa

Schweiz: Benaglio – Lichtsteiner, Senderos (36. Von Bergen), Grichting, Ziegler – Barnetta (92. Eggimann), Huggel, Inler, Fernandes – Nkufo, Derdiyok (79. H. Yakin)

Gelbe Karten: keine bzw. Grichting, Ziegler, Benaglio, H. Yakin

Die Besten: Iniesta, Ramos, Xabi Alonso bzw. Benaglio, Ziegler, Derdiyok

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