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Schweinepest erfordert Tötung von tausenden Tieren

©dpa
Um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Belgien zu verhindern, sollen im Süden des Landes tausende Hausschweine getötet werden. Wie belgische Medien am Montag berichteten, beauftragte Landwirtschaftsminister Denis Ducarme die zuständige Behörde, einen entsprechenden Erlass auszuarbeiten.


Sobald der Erlass ausgearbeitet ist, muss Ducarme diesen nur noch unterschreiben. Die EU-Kommission begrüßte das Vorhaben.

Erhalt des Wirtschaftsbereichs

Mitte des Monats war das für Menschen ungefährliche Virus erstmal bei Wildschweinen in Belgien und damit in Westeuropa nachgewiesen worden. Die Fundorte waren dabei rund 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Die belgischen Behörden richteten daraufhin ein 63.000 Hektar großes Sperrgebiet ein. In diesem Gebiet sollen die Tiere nun getötet werden. Nach Angaben des wallonischen Landwirtschaftsministeriums betrifft diese Entscheidung rund 4.000 Tiere in 58 landwirtschaftlichen Betrieben.

“Wir müssen handeln, um einen Wirtschaftsbereich zu erhalten, an dem jährlich 1,5 Milliarden Euro und fast 15.000 direkte Arbeitsplätze hängen”, sagte Ducarme laut Medienberichten. Das Fleisch der Tiere dürfe nicht mehr in den Verkauf gehen. Ducarme sicherte den betroffenen Landwirten Entschädigungen zu. Bauernverbände kritisierten die Entscheidung dennoch scharf.

Kein Importstopp innerhalb der EU

Mittlerweile gibt es neun bestätigte Fälle in der Region Wallonien, alle betreffen Wildschweine. Zuvor war das Virus bereits in östlichen EU-Staaten aufgetreten, etwa im Baltikum, in Polen, Tschechien und Ungarn.

Etliche Länder außerhalb der EU verhängten einen Importstopp gegen belgisches Schweinefleisch, darunter die wichtigen Abnehmer Südkorea und China. Innerhalb der Europäischen Union läuft der Handel weiter.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine schwere Virusinfektion, die für Wild- und Hausschweine in Europa fast immer tödlich verläuft. Der Erreger kann durch direkten Kontakt zwischen Tieren übertragen werden, aber auch durch Speisereste mit Fleisch von infizierten Tieren.

(APA/dpa)

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