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"Schweden Wochen": Lindgren, Sylvia und Schwedenbomben

Zwei blau-gelbe Wochen stellen Kunst für Kinder ins Zentrum. Astrid Lindgren, königlicher Besuch und Kinderrechte als glückliches Zusammentreffen mit viel Veranstaltungsprogramm in Wien.

Jede Menge Anlässe und ein gemeinsamer Nenner: Astrid Lindgren hätte am 14. November ihren 100. Geburtstag, Königin Sylvia von Schweden macht von 20. bis 22. November ihren ersten Staatsbesuch in Österreich seit dreißig Jahren und zum Welttag der Kinderrechte am 20. November veranstalten österreichische Kulturinstitutionen für Kinder ein Symposium zum Thema “Das Recht auf Kunst ist ein Kinderrecht.” Wenn dann auch noch alles in blau-gelb gehalten wird, Ikea seine Finger im Spiel hat und beim Eingang ins Museum schokoüberzogene Schaumbomben verteilt werden, ist der Zusammenhang klar: Es sind “Schweden Wochen” in Wien (14. bis 30. 11.).

“Es klingt ein bisschen wie die Aktion einer Fastfood-Kette”, gab Stephan Rabl vom Dschungel Wien bei der Pressekonferenz heute, Dienstag, zu. “Stattdessen sind es zwei Wochen, in denen Kunst für Kinder im Zentrum steht.” Das Zusammentreffen der Einzelanlässe habe sich zwar aus einer Reihe glücklicher Zufälle ergeben, das Anliegen, das kulturelle Angebot für Kinder in den Mittelpunkt sowohl theoretischer Auseinandersetzung wie praktischer Umsetzung zu stellen, gab es jedoch schon lange. “Wenn man bedenkt, wie viel in der Kulturnation Österreich in Kultur für Erwachsene investiert wird, steht die Kinderkultur dazu in keiner Relation”, so Rabl. In Schweden ist das anders.

Da ist die Königin nämlich auch die Gründerin der “World Childhood Foundation”, die berühmteste Literatin eine Kinderbuchautorin und Qualität in Kinderfilmen, Theaterproduktionen und Ausstellungen gilt als selbstverständlicher Anspruch. “Kinder haben ein Recht auf Qualität und auf Kultur, die speziell für sie gemacht wurde”, betonte Martina Lassacher vom Internationalen Kinderfilmfestival, bei dem der Schweden-Schwerpunkt gar nicht extra gesetzt werden musste – Kinderfilme aus Schweden stehen eigentlich jedes Mal am Programm. Auch dem ZOOM-Kindermuseum, dem Dschungel Wien, den Büchereien Wien und der Jeunesse ist es nicht schwer gefallen, schwedische Partner und Gäste für ihr Veranstaltungsprogramm zu finden – von Tanzproduktionen, mehreren Theaterstücken, Lesungen beim Lesofantenfest bis zu jeder Menge interaktiver Aktionen in Museen und Projekten tauchen zwei Bilder immer wieder auf: Die Schwedische Flagge und das Gesicht Astrid Lindgrens.

Gemeinsam mit der schwedischen Botschaft wurde die Ausstellung zu Lindgrens Leben und Werk im ZOOM-Kindermuseum konzipiert, die an ihrem Geburtstag eröffnet wird – mit Saft und Palatschinken, wie Pippi es eben gern hat. Im Dschungel Wien gibt es mit “Pelle zieht aus” die österreichische Erstaufführung eines Lindgren-Stückes zu sehen (14. 11.), und das Lesofantenfest (11. bis 29. 11.) widmet der Autorin mehrere Lesungsschwerpunkte. “Mit Pippi hat Astrid Lindgren gezeigt, was Kinderliteratur zu leisten imstande ist”, sagte Karin Haller vom Institut für Jugendliteratur. Dass Kunst und Kultur den Stellenwert von Kindheit verändern kann, indem sie Kinder mit ihren Bedürfnissen ernst nimmt, wird zentrales Thema des Kinderrechte-Symposiums sein, bei dem Königin Sylvia ihre einzige öffentliche Rede während des Besuchs halten wird.

Von Musik über darstellende Kunst und Literatur bis zu Gesellschaftspolitik und Bildung behandelt das Symposium das Thema Kinderkultur in Diskussionen zwischen schwedischen und österreichischen Experten. Dass dabei nicht nur Österreich von den skandinavischen Partnern lernen kann, sondern auch umgekehrt, betonte Rabl besonders im Bereich der Interdisziplinarität. “Da hat sich in Österreich in den vergangenen Jahren viel getan.” Von den Kindern selbst zu lernen ist ebenfalls ein genreübergreifendes Anliegen. So zeigt wienXtra die erste Fotoausstellung von Kindern (ab 14. 11.) und Ikea baut ein “Traumzimmer”, das aus hunderten Entwürfen, die von Kindern eingesendet wurden, ausgewählt und im Dschungel gezeigt wird (14.11.). Und als ob damit nicht schon eine ausreichend große “schwedische Bombe” einschlagen würde, werden die dann auch in süßer Form noch an allen Ecken verteilt.

www.schwedenwochen.at

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