Den Beweis dafür liefern Ergebnisse von Forschungen, die bei der Europäischen Burstkrebskonferenz in Wien präsentiert werden. Zudem scheint es so, dass Patienntinnen, die schwanger werden, länger überlegen.
Hintergründe zu Schwangerschaften nach Brustkrebs
Die häufigste Krebserkrankung für Frauen in gebärfähigem Alter ist der Brustkrebs. Ferner geht der Trend immer weiter dahin, dass Frauen erst später eine Familie gründen möchten. Dadurch steigt auch die Zahl der Patientinnen, die nach Beendigung ihrer Therapie Kinder bekommen wollen. Bereits in einer früheren Studie konnte Hatem A. Azim Jr. vom Jules Bordet Institut in Brüssel nachweisen, dass hormonale Veränderungen, die durch eine Schwangerschaft ausgelöst werden, offensichtlich für ein nuerliches und aggressiveres auftreten des Krebses ungefährlich war. Diese Studie zeigte aber nicht, ob das auch für Frauen mit hormonabhängigem Brustkrebs gilt. Genau diese Gruppe an Patientinnen wäre nämlich jene, die durch den schwangerschaftsbedingten Hormonanstieg am ehesten betroffen wäre.
Ergebnisse der neuen Studie
Daher wurde eine weitere Studie durchgeführt, an der unter anderem 333 Frauen teilnahmen, die nach einer Brustkrebsdiagnose schwanger geworden waren. Verglichen wurden die Daten mit jenen von 874 ähnlichen Brustkrebspatientinnen, die keine Kinder bekamen. Nach den Beobachtungen der Frauen, die während und bis zu 4,7 Jahren nach der Schwangerschaft gemacht wurden, erläuterte Azim: “Von allen diesen Frauen hatten 57 Prozent hormonabhängigen Brustkrebs, doch die Studie zeigte im Vergleich zu den Frauen, die nicht schwanger wurden, keine Unterschiede in der Überlebensdauer der Patientinnen ohne Rückfall (…).” Es gab keinen Unterschied zwischen Frauen mit östrogenabhängigem Brustkrebs oder anderen Formen der Erkrankung.
Ferner erläuterte der Onkologe: “Außerdem stellten wir fest, dass Patientinnen, die innerhalb von zwei Jahren nach der Brustkrebsdiagnose schwanger wurden, offensichtlich ein besseres krankheitsfreies Überleben hatten als jene, die nicht schwanger wurden. Allerdings zeichnete sich im Zeitablauf kein klarer Trend ab. Dieses Ergebnis sollte daher mit Vorsicht interpretiert werden (…). Eine Schwangerschaft innerhalb von zwei Jahren nach der Diagnose ist somit zwar sicher, kann jedoch nicht als Schutz betrachtet werden. (APA/red.)