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Schwache Zahlen und Kurssturz: Droht Porsche das DAX-Aus?

Die Porsche AG mit Sitz in Stuttgart steht vor dem möglichen Verlust ihrer Dax-Notierung.
Die Porsche AG mit Sitz in Stuttgart steht vor dem möglichen Verlust ihrer Dax-Notierung. ©APA/AFP
Die Traditionsmarke Porsche aus Stuttgart steht unter wirtschaftlichem Druck: schwache Verkaufszahlen, sinkende Gewinne und ein massiver Kursverlust bringen den Verbleib im Dax ins Wanken.

Die Porsche AG musste im ersten Halbjahr 2025 einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen. Neben schwächelnden Verkaufszahlen klassischer Verbrenner-Modelle bereitet auch der Absatz von E-Autos Sorgen.

Erschwerend kommen zusätzliche Belastungen durch US-Strafzölle und eine rückläufige Geschäftsentwicklung in China hinzu – zwei für Porsche zentrale Absatzmärkte. Der Aktienkurs des Unternehmens fiel in der Folge von einem Höchststand von 116 Euro im April 2023 auf zuletzt rund 45 Euro. Damit verzeichnete das Papier einen Wertverlust von rund 60 Prozent.

Prüfung durch Deutsche Börse

Die Deutsche Börse überprüft viermal jährlich die Zusammensetzung des Dax, in dem die 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands gelistet sind. Ausschlaggebend für einen Verbleib sind der Börsenumsatz und die sogenannte Streubesitz-Marktkapitalisierung – also jener Teil des Unternehmenswerts, der frei an der Börse gehandelt wird.

Für die Porsche AG könnte es nun eng werden. Analysten sehen die Wahrscheinlichkeit für einen Verbleib im Leitindex derzeit bei nur 50 Prozent. Die Entscheidung fällt am Mittwoch, 3. September 2025, um 22 Uhr – nach US-Börsenschluss. Die neue Index-Zusammensetzung tritt am 22. September in Kraft.

Mögliche Auswirkungen eines Abstiegs

Ein Ausscheiden aus dem Dax hätte spürbare Konsequenzen. Indexfonds, die den Dax nachbilden, müssten Porsche-Aktien automatisch aus ihren Portfolios entfernen. Das würde zusätzlichen Verkaufsdruck erzeugen und den Kurs weiter belasten.

Fachleute sprechen in solchen Fällen von einer möglichen Abwärtsspirale. Als potenzielle Nachrücker gelten aktuell der Maschinenbauer GEA und die Online-Plattform Scout24. Sollten beide die Kriterien erfüllen, dürfte Porsche aus dem Leitindex verdrängt und in den MDAX zurückgestuft werden.

Zwei Porsche-Unternehmen im DAX

Im Dax sind derzeit zwei börsennotierte Unternehmen mit dem Namen Porsche vertreten: die Porsche AG (Aktienkürzel: P911) sowie die Porsche Automobil Holding SE (PAH3). Letztere ist die Beteiligungsgesellschaft der Familien Porsche und Piëch und hält unter anderem große Anteile an Volkswagen und an der Porsche AG.

Während der mögliche Rauswurf zuletzt häufiger die Holding SE betraf, gerät nun verstärkt die Porsche AG unter Druck. Das zeigt, wie tief die aktuelle Krise in der Automobilbranche auch renommierte Marken wie Porsche trifft.

(VOL.AT)

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