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Schumi schwärmt, Alonso zürnt

Die Wende ist geschafft, der achte WM-Titel wieder greifbar: Bereits am Sonntag will Michael Schumacher dem schwächelnden Renault-Rivalen Fernando Alonso in Budapest die nächste Niederlage zufügen.

“Vielleicht schaffen wir es auch in Budapest, von Fernandos Vorsprung mehr als zwei Zähler abzuknabbern. Wir sollten dort gute Möglichkeiten haben, beide Ferrari vor beiden Renault zu platzieren”, ließ sich Schumacher nach seiner Spazierfahrt im Heimrennen in Hockenheim zu einer für seine Verhältnisse euphorischen und gewagten Prognose hinreißen. Schumacher schwebte nach seiner grandiosen Grand-Prix-Gala auf Wolke sieben: “Das ist fast wie in alten Zeiten. Wer letztes Jahr unsere Performance gesehen hat, hätte keinen Pfennig darauf gegeben, dass wir nochmals so auftrumpfen können.” Die Roten bestimmen im WM-Rennen mit den Blauen plötzlich wieder das Tempo. Schumacher und die Scuderia sind drauf und dran, beim prestigeträchtigen Heimauftritt in Monza im September – wo endlich das große Geheimnis um Schumachers Formel-1-Zukunft gelüftet wird – wieder die Spitze zu übernehmen. Insgesamt 14 Zähler hat der 37-jährige Deutsche im Zuge seines Sieg-Hattricks auf Alonso gutgemacht. “Ich wage allerdings zu bezweifeln, dass wir in Ungarn ähnlich dominieren”, lautete Schumachers vorsichtige Prognose für den 13. der insgesamt 18 WM-Läufe.

Die internationale Presse würdigte die Leistungen des 89-fachen Grand-Prix-Triumphators und seines Teams. “Ferrari-Show in Deutschland”, titelte etwa “La Repubblica”, während “The Guardian” zum Schluss kam: “Schumacher hat im Titelrennen einen Gang höher geschaltet.” Die französische “L’Equipe” übte dagegen harte Kritik am Rennstall des spanischen Champions: “Das gesamte Renault-Team hat sich als unfähig gegenüber Ferrari herausgestellt.”

“Wir waren an diesem Wochenende nicht konkurrenzfähig”, stellte dagegen der gedemütigte Alonso sichtlich niedergeschlagen fest. Noch vor vier Wochen klar auf WM-Kurs liegend, schwimmen ihm plötzlich die Felle davon. Vor allem bei den Reifen hat Schumacher dank der stark verbesserten Bridgestone-Pneus nun deutliche Vorteile gegenüber seinem mit Michelin fahrenden Widersacher.

Im Gegensatz zu Alonso hatte Christian Klien nach Platz acht, der ihm den zweiten WM-Punkt der Saison bescherte, allen Grund zur Freude. “Nach all dem Pech in den vergangenen Rennen und der Kritik freue ich mich über diesen Punkt umso mehr”, betonte der Red-Bull-Pilot aus Vorarlberg, der nun wieder neue Hoffnung bezüglich seiner Zukunft in der Königsklasse des Motorsports schöpfen darf, sofern er in Ungarn an die Hockenheim-Vorstellung anschließen kann.

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