Schumi fährt Ferrari "zu Schrott"
Beim Computerspiel mit Teamkollege Rubens Barrichello am Donnerstagabend in der Vodafone-Arena gab der Weltmeister nach einer Unfallserie entnervt auf und steckte mit seinem Team die erste Niederlage in Melbourne ein. Es hat Spaß gemacht, sagte er trotzdem.
Ich fühle mich großartig, verkündete jedenfalls der Rekord-Weltmeister bei seinem ersten großen Auftritt vor dem Formel-1-Start am Sonntag. Und so lange das so ist, denkt er nicht ans Aufhören. Das Kribbeln im Bauch ist wieder da, stellte der Deutsche vor seiner 14. Saison in der Königsklasse fest.
Beim Termin im Hochhaus des Ferrari-Sponsors Shell in Melbourne kutschierte Schumacher in einem Go Kart ein schwer krankes Kind durch die lichtdurchflutete Halle und erfüllte seinem Mitfahrer damit dessen Herzenswunsch. Draußen in der Spring Street drückten sich die Fans unter dem blauen Himmel die Nasen an den Scheiben platt. Später schrieb Schumacher geduldig Autogramme. Durch nichts ließ sich Schumacher aus der Ruhe bringen. Selbst für den Kolumbianer Juan- Pablo Montoya, der am Vortag bei einer PR-Aktion von Williams-Sponsor Allianz verärgert die Veranstaltung verlassen hatte, zeigte er Verständnis. Manchmal fühlst du dich gut, manchmal schlecht und dann tust du Dinge, die du normalerweise nicht tust, sagte er.
Schumachers Herausforderer haben dagegen Probleme. Montoya hat sich mit seiner Aktion vom Vortag wieder Ärger eingehandelt, bei Bruder Ralf sind die Vertragsverhandlungen mit dem Williams-Team noch lange nicht abgeschlossen. Ich konzentriere mich erst einmal auf meine Saison. Alles andere ist mir im Moment nicht so wichtig, sagte er. Silberpfeil-Pilot Kimi Räikkönen (Finnland) und Renault-Mann Fernando Alsonso (Spanien) wissen nicht, wo sie stehen. Schumis Teamkollege Rubens Barrichello hofft endlich auf Gleichberechtigung bei der Scuderia: Bei uns hat jeder die Chance, die Nummer 1 zu sein.
Im ersten Formel-1-Jahr mit 18 Saisonrennen wird Schumacher gejagt wie nie zu vor. So viele Titelanwärter wie in diesem Jahr gab es selten.