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Schumacher!

Michael Schumacher ist zum sechsten Mal Formel 1 Weltmeister. Dem deutschen Ferrari-Star genügten im Grand Prix von Japan in Suzuka ein achter Platz zum erneuten Gewinn der WM. | Reaktionen

Mit einem hart erkämpften achten Platz in Suzuka hat Michael Schumacher am Sonntag in Japan seinen sechsten WM-Titel geholt und sich damit zum erfolgreichsten Fahrer in der Formel-1-Geschichte gekrönt. Sein einziger verbliebener Rivale, Kimi Räikkönen, wurde im Grand Prix von Japan Zweiter hinter Schumachers Ferrari-Teamkollegen Rubens Barrichello und in der Endwertung mit nur zwei Punkten Rückstand Vizeweltmeister. Räikkönen hätte gewinnen müssen und Schumacher keine Punkte machen dürfen, um den Rekord-Titelgewinn des Deutschen noch zu verhindern. Ferrari wurde zum 13. Mal Konstrukteurs-Weltmeister, zum fünften Mal in Folge.

In der ewigen Bestenliste überholte der Rheinländer damit Juan Manuel Fangio, der fünf Titel gewonnen hat. Wie der große Argentinier gewann „Schumi“ seinen vierten Titel in Serie. Dieses Kunststück hatte Fangio von 1954 bis 1957 geschafft.
Michael Schumacher sicherte sich im Suzuka Vergnügungspark seinen sechsten WM-Titel nach 1994, 1995, 2000, 2001 und 2002 allerdings auch mit einer Riesenportion Glück. Der 34-jährige startete zwar wie selbst angekündigt vorsichtig, hatte dann aber zwei haarige Situationen zu überstehen und schrammte nur ganz knapp an einem Ausfall vorbei.

Am Start machte Schumacher zunächst zwei Plätze gut und verbesserte sich auf Rang zwölf. Auch der von Rang acht gestartete Räikkönen machte gleich zwei Ränge gut. Vorne überholte Montoya im Williams-BMW den auf der Pole-Position gestarteten Barrichello. Doch in der sechsten Runde stockte den Schumacher-Fans erstmals der Atem. Der Deutsche rutschte beim Anbremsen in das Hinterrad des japanischen Villeneuve-Ersatzfahrers Takuma Sato (BAR-Honda) und musste schon früh zu einem unplanmäßigen Stopp an die Box, um die beschädigte Frontschnauze zu wechseln. Dadurch fiel er auf den 20. und letzten Platz zurück.

Dann schied der souverän führende Montoya in der zehnten Runde aus, gleich darauf rutschte auch der drittplatzierte Fernando Alonso (Renault) von der Strecke und Räikkönen schob sich Platz um Platz nach vorne. Durch diverse Boxenstopps lag der junge Finne kurzfristig dann sogar in Führung. Am Ende half Räikkönen aber auch nicht, dass er (2) einen Boxenstopp weniger als Schumacher (3) absolvierte. Außerdem übernahm Barrichello auch wieder die Führung und das allein hätte ja schon genügt, um Schumacher den Titel zu sichern. „Kimi war einfach nicht schnell genug“, brachte es Österreichs dreifacher Champion Niki Lauda auf den Punkt.

Der Weltmeister kämpfte trotz der Führung von Barrichello weiter, lag vor seinem dritten Boxenstopp in den Punkte-Rängen. Und überstand auch die zweite Schrecksekunde, als er in der 41. Runde ausgerechnet mit seinem Bruder Ralf im Williams-BMW zusammenkrachte. Cristiano da Matta verbremste sich, Schumacher musste dadurch ebenfalls heftig auf die Bremse steigen und wurde von seinem hinter ihm fahrenden Bruder am linken Hinterrad erwischt. Beide kamen von der Strecke, fuhren dann aber weiter. Wie durch ein Wunder trug der Reifen des WM-Favoriten keinen Schaden davon.

Im Finish ließ sich Michael Schumacher dann zu keinen Aktionen mehr hin reißen, fuhr als Achter über die Ziellinie während Barrichello mit einem souveränen Sieg das Double für Ferrari perfekt machte. „Es ist fantastisch, einfach nur fantastisch“, fand „Schumi“ zunächst kaum Worte. „Dass ich eine Legende geworden bin, kommt noch zu früh. Wichtig ist, dass wir beide Ziele erreicht haben“, sagte der Rekord-Champion. Und gestand: „Ich wusste, dass das kein Easy-Ding wird. Ich hatte vor dem Rennen gemischte Gefühle. Regen, Unfälle, alles hätte passieren können. Ich wusste, dass ich mich nur auf mich selbst verlassen kann. Das war eines der härtesten Rennen meiner Karriere.“

„Für Michael war es eigentlich eine Horror-Fahrt“, meinte Niki Lauda. „Der Beste in Suzuka war Barrichello. Er ist ein souveränes Rennen gefahren, das war für Michael enorm wichtig. Sechs Mal Weltmeister zu werden, ist wirklich nicht ohne.“ Kimi Räikkönen war natürlich bitter enttäuscht: „Zweiter zu werden, ist nie nett.“

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