Managerin Sabine Kehm wollte den Bericht über die angebliche Pneumonie weder bestätigen noch dementieren. “Wie immer in solchen Fällen lautet meine Antwort, dass Meldungen zu Michaels Gesundheitszustand, die nicht von den behandelnden Ärzten oder seinem Management stammen, als Spekulation angesehen werden müssen. Und dass ich Spekulationen nicht kommentiere.” Die Ärzte sollen Schumacher dem Medienbericht zufolge mit starken Antibiotika behandelt haben. Ob die Aufwachphase wegen der Infektion unterbrochen wurde, sei nicht bekannt, hieß es.
Lungenentzündungen kommen bei Komapatienten relativ häufig vor, insbesondere, wenn die Patienten auf der Intensivstation beatmet werden. Eine solche Pneumonie stellt bei an sich schon Schwerkranken eine erhebliche Gefahr dar. Die Sterblichkeit steigt im Vergleich zu Patienten ohne diese Komplikation auf das Eineinhalb- bis Zweifache an, der Aufenthalt in der Intensivstation verlängert sich um rund eine Woche. Behandelt werden diese Lungenentzündungen mit Antibiotika, in Kliniken kommen zumeist intravenös zu verabreichende spezielle “Spitalsantibiotika” zum Einsatz.
Vor etwa zwei Wochen hatte Schumachers Managerin in der bisher letzten offiziellen Mitteilung zum Zustand des Formel-1-Rekordweltmeisters bestätigt, dass die Narkosemittel reduziert würden und die Aufwachphase eingeleitet wurde. Sollte diese weiterhin nicht abgeschlossen sein, würde das bedeuten, dass Schumacher seit über 45 Tagen im künstlichen Koma gehalten wird.
Er war am 29. Dezember beim Skifahren oberhalb von Meribel in Frankreich verunglückt. Als er die markierte Piste nur wenige Meter verlassen hatte, war Schumacher mit dem Kopf auf einen Felsen geprallt. Der zweifache Familienvater erlitt dabei ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Knapp zwei Stunden nach der Einlieferung ins Krankenhaus von Grenoble war er notoperiert worden. Am darauffolgenden Abend nahmen die Mediziner einen zweiten Eingriff am Kopf des mittlerweile 45-Jährigen vor. Über weitere Operationen wurde nichts mehr offiziell bekannt.