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Schumacher bleibt bis Ende 2006

Michael Schumacher bleibt bis 2006 bei Ferrari und hat damit alle Spekulationen über ein Ende seiner einmaligen Rennkarriere nach der WM-Saison 2004 frühzeitig beendet.

Die italienische Scuderia und der fünffache Formel-1-Weltmeister teilten völlig überraschend am Pfingstmontag die Fortsetzung ihrer erfolgreichen Partnerschaft um weitere zwei Jahre bis Ende 2006 mit.

„Ich liebe meinen Sport, und ich fühle mich bei Ferrari extrem wohl. Daher war es nur naheliegend, meinen Vertrag vorzeitig bis einschließlich 2006 zu verlängern“, betonte Schumacher nach dem Vertragsabschluss, der ihm schätzungsweise weitere 70 Millionen Dollar Gehalt (59,3 Mio. Euro) einbringt.

Das Traditionsteam aus Maranello machte gleich Nägel mit Köpfen. Außer mit seinem deutschen Zugpferd verlängerte Ferrari nämlich auch gleich die Verträge mit Teamchef Jean Todt, Technik-Direktor Ross Brawn, Motoren-Direktor Paolo Martinelli, Chef-Designer Rory Byrne und Gilles Simon, dem Verantwortlichen in der Motorenentwicklung. Damit haben die Italiener bis auf Rubens Barrichello alle Schlüsselfiguren längerfristig gebunden. Ob der Brasilianer über 2004 hinaus Schumachers Teamkollege bleibt, ist noch offen.

„Die Tatsache, dass Jean Todt und die übrige Führungscrew ihrerseits ihr Bleiben bei Ferrari bis 2006 zugesichert haben, hat meine Entscheidung dabei sehr erleichtert“, erklärte Schumacher auf seiner Homepage (http://www.michael-schumacher.de). Der 34-Jährige und der französische Rennleiter sind enge Freunde. „In einem solchen Team, mit solch guten Freunden – und hoffentlich weiterhin mit viel Erfolg – arbeiten zu können, bereitet mir großes Vergnügen“, sagte Schumacher. „Es liegen spannende Jahre vor uns, und ich freue mich auf die damit verbundenen Herausforderungen. Ferrari ist nun mal wie eine zweite Familie für mich, und ich bin stolz, Teil dieser wunderbaren Gemeinschaft bleiben zu können.“

Neben der Aussicht auf eine Fortsetzung des sportlichen Erfolgsmärchens winken Großverdiener Schumacher – er gilt als der am zweitbesten verdienende Sportstar der Welt – weitere Millionen. Ferrari überweist seiner Nummer eins rund 35 Millionen Dollar (29,6 Mio. Euro) jährlich. Dazu kommen etwa 15 Millionen (12,7 Mio. Euro) aus persönlichen Werbeverträgen und seinem Fanartikel-Verkauf.

Die frühe Einigung eineinhalb Jahre vor Ende des aktuellen Vertrags kommt überraschend. Schumachers Manager Willi Weber hatte vor gut einer Woche in Monaco erklärt, die Entscheidung falle erst vor dem Großen Preis von Italien in Monza Mitte September. Falls sein Schützling weiterfahre, komme kein anderer Rennstall in Frage. Nun kann sich Schumacher in aller Ruhe auf sein sportliches Hauptziel konzentrieren, zum sechsten Mal Weltmeister zu werden und mit Ferrari den vierten Titel in Serie zu holen.

Schumacher und Ferrari haben in ihrer seit 1996 währenden Zusammenarbeit nach anfänglichen sportlichen Rückschlägen eine beeindruckende Erfolgsbilanz vorzuweisen. 48 seiner bisher 67 Grand-Prix-Siege feierte der Rheinländer mit den „Roten“. So viele Rennen gewann vor ihm kein Pilot. Ihre bisher beste Saison krönte die Traum-Kombination im Vorjahr mit dem dritten und schnellsten Titelgewinn der Formel-1-Geschichte, der zudem mit zahlreichen Rekorden garniert wurde. Nun könnte der „Nimmersatt“ Schumacher im Idealfall sogar mit neun WM-Titel in Pension gehen, sofern er nach 2006 als 37-Jähriger dann wirklich vom im Kreis fahren genug haben sollte.

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